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Es werden Posts vom Oktober, 2010 angezeigt.

The Chaser / Chugyeogja (Na Hong-jin, Südkorea 2008)

Der ehemalige Cop und jetzige Zuhälter Joong-ho (Kim Yun-seok) vermisst nun schon seine dritte Vergnügungsdame und vermutet, daß ein skrupelloser Unbekannter die Frauen entführt und weiterverkauft hat. Die Spur führt in einen dunklen Vorort, in dem fast immer Nacht ist, und bald stellt sich heraus, daß der Täter ein lang gesuchter Serienkiller ist. In einer rasanten Verfolgungsjagd wird dieser dann auch dingfest gemacht, doch reichen die Beweise nicht aus, ihn länger festzuhalten. Während Joong-hos Kollegen halbherzig herumforschen und in den Verschränkungen der korrupten Seilschaften des Polizeiapparats aufgerieben werden, ist Joong-ho bereit, zu allen Mitteln zu greifen, um Young-mins Schuld zu beweisen. Dieser Cop auf Abwegen-Thriller leidet an einem allzu schlingernden Plot, an seinen Nebenerzählfäden, die den Film unnötig aufblasen - und also schließlich an seiner zu langen Lauflänge von knapp über zwei Stunden. Eingedampft auf 90 Minuten wäre THE CHASER eine atemlose straighte Da

Izakaya yurei / Die Geisterkneipe (Takayoshi Watanabe, Japan 1994)

Sotaro (Kenichi Hagiwara) besitzt ein kleines Lokal in Yokohama. Am Sterbebett seiner Frau verspricht er -die ewige Liebe- nie wieder zu heiraten. Seine Frau nimmt ihn beim Wort, und sagt voraus, als Geist wiederzukehren, sollte er sein Versprechen brechen. Als sein Bruder ihm später ein wunderhübsches Mädchen vorstellt, kann er dann doch nicht widerstehen, und heiratet dieses. Das Glück währt natürlich nur kurz, denn die betrogene Tote kehrt tatsächlich als Geist zurück. Der Film beginnt wunderbar ernst, mit schönen Bildern und originellen Ideen. Um etwa den Schwur zu besiegeln, zwingt ihn seine kranke Frau dazu, sie in den Zeigefinger zu beißen; was er natürlich sehr gerne tut. Nach ca. 20 min Laufzeit nehmen dann die humorigen Elemente zu, und spätestens mit der Geistererscheinung mit wehenden Haaren, ganz wie in Tsui Harks A CHINESE GHOST STORY, wird der Humor in seinen Pointen auch ausgelassen und wild, manchmal auch ein wenig dämlich. Dennoch wird das immer wieder geerdet durc

Super, Girls! / Chao Ji Nu Sheng (Jian Yi, China 2007)

Ein Film, kurz mal dazwischengequetscht. Und eine Überraschung! Der unterhaltsame und doch nüchterne Dokumentarfilm portraitiert zwei, drei Teilnehmerinnen des chinesischen Pendants von „Deutschland sucht den Superstar“ - und das auf eine sehr unaufgeregte Weise: nicht „hinter den Kulissen“, sondern ausschließlich das Private, "der Mensch" steht im Fokus des Films. Naürlich scheiden, um gleich vorneweg mal zu spoilern (was nicht schlimm ist, denn darum geht es im Film überhaupt nicht) die Kandidatinnen alle bereits in einer der Vorrunden aus. Und dann fließen auch Tränen, oder man ist aufgebracht, da man korrupte Schiebereien unterstellt – doch unterkriegen lassen sie sich nicht, und die Mädels warten auf die Contests im nächsten Jahr oder nehmen an einem der anderen der mittlerweile zahlreichen reich + berühmt - Wettbewerbe teil. Schrecklich, möchte man meinen; denn was geht einen das Schicksal dieser Teenager an? Um es kurz zu sagen: viel. Man bekommt einen sehr direkten, a

Thirst / Bakwi (Park Chan-wook, Südkorea 2009)

Als sich der selbstlose katholische Priester Sang-hyeon (Song Kang-ho) freiwillig zur Verfügung stellt, in Afrika an medizinischen Experimenten teilzunehmen um ein Gegenmittel zu einem seltenen Virus zu finden, da ist er der einzige von 500 Probanden, der die sich durch heftige Bläschenbildung auf der Haut ankündigende Krankheit überlebt. Sang-hyeon ist – durch die Verabreichung lebensrettender Blutkonserven – ein Vampir geworden, der durch die Einnahme von Blut das Virus zurückzudrängen vermag, dafür aber nun mit den üblichen Vor- und Nachteilen des Vampirdaseins zu kämpfen hat. Ein Problem für ihn, da er als Mann Gottes eigentlich nach Afrika gereist war, um der Menschheit zu helfen, und dumm auch, dass er, zurück in Korea, sich in die Ziehtochter Tae-ju (Kim Ok-vin) einer Schneiderin verliebt, welche mit ihm aus ihrer eigenen geknechteten Existenz zu fliehen sucht... Fortan versucht er sein Vampirdasein zu leben ohne seine sakrosankten Prinzipien zu verletzen: quasi als Par

Rinko Kawauchi in Köln!

RINKO KAWAUCHI - A Glimmer in Silence 4. September - 2. November, Galerie Priska Pasquer , Köln Die 1972 geborene Rinko Kawauchi gehört zu meinen ganz großen Favoriten der zeitgenössischen Photographie; und in der Kölner Innenstadt kann man derzeit eine kleine, aber feine Auswahl neuer und neuster Arbeiten sehen. Außerdem liegen alle Bücher Kawauchis aus, die mittlerweile, teilweise zumindest, gar nicht mehr so einfach oder nur recht teuer zu bekommen sind. Freunde japanischer Ästhetik sollten sich das unbedingt ansehen gehen. Ich verbürge mich dafür.