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Es werden Posts vom 2014 angezeigt.

Monsters Club / Monsutazu Kurabu (Toshiaki Toyoda, Japan 2011)

Die moderne Zivilisation hinter sich lassend, lebt Ryoichi (Eita) self-sufficient und einsam in einer Hütte in den tief verschneiten Bergen. Immer wieder versendet er Pakete, selbst gebastelte Bomben, an Vorstände von Firmen oder von Fernsehanstalten. Eines Tages begegnet er in den Wäldern einer merkwürdigen Kreatur, einem Schneemonster, das dann immer wieder urplötzlich auftaucht und ihn dazu zwingt, sich mit der dunklen Vergangenheit seiner Familie und seiner eigenen Biographie auseinanderzusetzen. Monsters Club ist ein Schneefilm. Und er ist schwer symbolisch. Der zunächst so souverän wirkende (Anti-) Held Ryoichi wird zunehmend demontiert, als seine Schwächen deutlicher zu Tage treten. Da gibt es unterdrückte Schuldgefühle und eine nicht aufgearbeitete Familiengeschichte, eine tote Mutter, ein toter Vater, zwei tote Brüder. Und so wundert es auch nicht, dass die Monster - eines sieht aus wie ein missglückter Schneemann, ein später erscheinendes ist ein in blutrot zugekl

Pizza (Karthik Subbaraj, Indien 2012)

Den Plot von Pizza wiederzugeben, würde bedeuten, zwangsläufig den Twist zu offenbaren, auf den der Film hinausläuft. Und obwohl ich wahrlich kein Freund von solchen konstruierten Wendungen bin, muss ich sagen: zum Glück gibt es ihn hier. Denn der ist ziemlich intelligent, gibt dem Film eine völlig andere und neue Richtung - und macht ihn wieder deutlich interessanter, als er bis dahin war. Denn der Film hatte sich doch so richtig eingedümpelt und festgefahren, zunächst in seiner Loser- und Liebesgeschichte, dann in einem völlig hanebüchenen, spannungsarmen und klischeebeladenen haunted house - Plot.  Denn plötzlich widerfährt dem Pizzaboten Michael (Vijay Sethupathi), der zu Hause eine schwangere Frau sitzen hat, die gerade einen Horrorroman schreibt (Anu, gespielt von Remya Nambeesan), genau das, was der herrische Choleriker seiner Geliebten nicht glauben wollte: dass es das Übernatürliche gibt. Bei einer Pizzaauslieferung also wird er von einem Geist heimgesucht. Soweit

Don't Go Breaking My Heart (Johnnie To & Wai Ka-Fai, Hong Kong 2011)

Der Crash der Lehman Brothers wirkt sich auch in der hongkonger Finanzwelt katastrophal aus. Viele verlieren ihre Jobs und räumen die Büros. Dananch: leere Schreibtische, leere Räume. Über leeren Raum hinweg entsteht auch eine Liebesgeschichte, zunächst mit Post-Its an den Fenstern: Signale der Kontaktaufnahme hinüber zum Büro im anderen Gebäude. Die sollen die hübsche - und sehr aufrichtige - Analystin Yen becircen (Gao Yuan-yuan), was auch funktioniert. Jedoch, Banker Sean (Louis Koo, nonchalant) ist ein Weiberheld. Aber da ist noch eine andere verlorene Seele (Kevin), gespielt von Daniel Wu, der gute Gegenpart zum Hallodri, allerdings gerade dem Alkohol verfallen, weil: Krise. Aber auch er füllt Räume aus: er ist Architekt. Und jenseits von Post-Its baut er ihr dann gleich ein ganzes Gebäude, riesengroß in Suzhou (ihrer Heimat). Nach ihrem Schatten ist es geformt, den sie an die Wand warf als sie sich am ersten Abend trafen. Es ist also ein permanentes Spiel mit Räumen und de

Ship of Theseus (Anand Gandhi, Indien 2013)

Nicht nur in Toronto, sondern etwa auch in Mumbai oder Rotterdam, wo der Film auf den namhaften Festivals lief, war die Rezeption geradezu enthusiastisch. Ein mutiger Film sei es, von umwerfender Schönheit, der wichtigste Film aus Indien seit langer Zeit. Ein gewichtiger Film, der Fragen nach Identität, Tod, Gemeinschaft und Verantwortung stellt - der Film eines neuen Indiens, das nun auch international mitspielen könne. Ganz so, als hätte es nie ein unabhängiges Kino in Indien gegeben, das bengalische Parallel Cinema und dessen Erben, die Vielfältigkeit der verschiedenen indischen Regionalkinematographien oder als sei der Koloss Bollywood prinzipiell despektierlich. Eines allerdings verströmt Ship of Theseus enorm: den Geruch nach Weltkino, das auf internationalem Festival-Parkett mitspielen möchte. In der ersten der drei Kurzgeschichten darüber, wie die moderne Transplantationsmedizin das Leben der Menschen grundlegend verändern kann, wird die ungewöhnliche Geschichte einer b

That Girl in Pinafore (Chai Yee-Wei, Singapur 2013)

 Wenn das mit der jugendlichen - und ziemlich unschuldigen - Liebe auf Anhieb nicht so hinhaut, und dann aber irgendwie doch, dann ist man bei einem Film wie That Girl in Pinafore mitten in einer turbulenten RomCom gelandet. In diesem Fall in einer ziemlich beschwingten, denn Komödie ist er auch, klar, aber auch mit Musical- und Musik-Film-Aspekten wird gespielt. Da die Eltern des (Anti-) Helden und Schulabbrechers eine schlecht laufende Musikbar betreiben, muss nun der Filius ran mit seiner zusammengetrommelten Band. Und wie das Leben so seine Geschichten schreibt: die drei hübschen Mädels, die man am Beginn des Filmes kennenlernen durfte, als man sich noch ausgelassen durch das Singledasein durchfurzte, haben sich zur Mädchenband gefunden - und gemeinsam ist man dann eine richtig heiße Nummer. Aber eigentlich konzentriert sich der Film sehr auf seine Protagonisten Jiaming und das Mädchen May, das unter einem dramatischen Herzfehler leidet, wie unter einer dominanten Mutte

Killers (Kimo Stamboel & Timo Tjahjanto aka. The Mo Brothers, Indonesien/Japan 2013)

Zwei Killer lernen sich im Internet kennen: der eine aus Tokio, der andere aus Jakarta, Lehrer und Schüler, Psychopath versus Restverstand. Während der ehemalige Investmentbanker Shuhei Nomura (Kazuki Kitamura) sein Leben ganz aufs Töten ausgerichtet hat und sein Gemüt dazu in seiner grauen, aus Betonplatten bestehenden Wohnung herunterkühlt, ist sein indonesischer Kollege Bayu Aditya (Oka Antara) ein Journalist, der dem kriminellen Don eines Kartells auf der Spur ist. Seine Methoden des investigativen Journalismus werden jedoch immer rüder und kompromissloser, bis er schließlich selbst körperliche Gewalt anwenden muss, um wieder aus dem Schlamassel heraus zu kommen, in den er sich hineinmanövriert hat. Doch da hat er sprichwörtlich Blut geleckt. Die Mo Brothers haben einen harten, stylischen Film abgeliefert, der jedoch in seiner Anlage ungut vollgestopft ist mit einer Fülle von Themen und somit stark überkonstruiert ist. Da kann auch die gelungene Tonspur nicht

Songlap (Effendee Mazlan & Fariza Azlina Isahak, Malaysia 2012)

Im Schatten der Hochhaustürme von Kuala Lumpur spielen sich Dinge ab, von denen normalsterbliche Touristen keine Ahnung haben. Zwei Jugendliche, beste Freunde, streunen durch die Straßen, mit geborgtem Geld, das aus kriminellen Quellen kommt, albern herum, nehmen Drogen, schlafen ein in einer Bauruine. Am nächsten Morgen ist einer der beiden tot: Überdosis Heroin. Die beiden Brüder Ad (Syafie Naswip) und Am (Shaheizy Sam) stehen im Mittelpunkt der Geschichte von Songlap : sie haben sich an ein Kartell verdungen, das mit Menschenhandel großes Geld verdient. Einerseits werden Babys an reiche Bildungsbürger verschachert, die keine Kinder bekommen können, andererseits werden die Mütter, die diese ungewollten Kinder loswerden wollen und die sich unter dem Deckmantel einer gemeinnützigen Organisation in deren Obhut begeben, nach der Geburt an andere Menschenhändler aus Thailand weiterverkauft, oder auch direkt an einen örtlichen Bordellbesitzer. Der Plot bekommt dann seinen inneren Konf

Bullets over Petaling Street (Ho Shih Phin & Sampson Yuen, Malaysia 2014)

Die Kamera senkt sich langsam herab, der establishing shot über einer Villa mit Pool. Luxus, wohin man schaut. Ein Beau in weißem Anzug steigt ins Wasser, und eine Nixe lächelt ihm verführerisch zu. Ein Versprechen auf Sex ist es, wenn sie dann vor ihm hinabtaucht, und sein Grinsen wird breiter. Doch anstatt die Hose zu öffnen, zückt sie einen Revolver und feuert unter Wasser mit eiskalter Entschlossenheit. Schnitt nach dem Overacting. Dankeschön, cut, die Szene ist im Kasten. Was der Zuschauer gesehen hat, war die subjektive Perspektive einer Filmkamera an einem Filmset im Film. Aber eigentlich geht es nicht um Meta-Spielchen, sondern um die Dame selbst: Debbie Goh als Angel / Yu Ping An, die hier die Hauptrolle in einem Erotikkrimi spielt. Ihr Mann ist der Produzent dieses Films, ein rücksichtsloser Godfather von der Petaling Street in Kuala Lumpur (das Chinatown dieser Metropole). Laute Worte, große Gesten, ein Aufschneider im Seidenflanell. Worum es dann wiederum eigentlich

A Traffic Controller on Crossroads (?, Nordkorea 1986)

Ein wenig berührendes Drama - aber immerhin, ein wenig tut es das schon - um eine Verkehrspolizistin in Pyöngyang, die, neu in ihrem Job, alles ganz genau nimmt. So nimmt sie direkt einen Lastwagenfahrer hoch, der sich durch ungehöriges Schnellfahren bemerkbar macht. Als sie dann aber merkt, dass er der Lieferant für die eigene Waschmaschine ist, die Frau Mutter bestellt hat, überlegt sie, ihn davonkommen zu lassen; weil: schlechtes Gewissen (die Kreuzungen im Filmtitel sind also durchaus auch metaphorisch zu verstehen - Pflicht versus Gewissen, eventuelle romantische Verwicklungen usw.). Da gerät sie aber mit der Vorgesetzten aneinander, die, ebenfalls ein scharfer Hund, vor allem um die Sicherheit auf den Straßen besorgt ist. Da gibt es kein Pardon. Letztlich ist dies aber ein Film über die Sicherheit auf den Straßen Nordkoreas. Ein Lehrfilm. Etliche Male wird über verschiedene Verstöße debattiert, die entsprechenden Straßenschilder werden sogleich eingeblendet, verschiedene

Ploy (Pen-ek Ratanaruang, Thailand 2007)

Mit europäischem Geld (co-) finanziert und dann die Premiere in Cannes, da kann man schon ahnen, wes Kind Ploy ist. An der einheimischen Kinokasse ist er dann wohl auch ziemlich gefloppt, zu schwer und künstlerisch sei der Film. Und so fügt er sich auch wunderbar ins Oeuvre Ratanaruangs ein: ein traumähnlich langsamer, ruhiger Film, dessen Charaktere tief verunsichert sind. Wenn man, wie ich, zuerst den später produzierten Nymph gesehen hat , dann mutet einem Ploy wie eine Vorstufe zu diesem an. Selbes Thema, auseinanderbrechende Ehe, Krisenauslöser dann eine dritte Person von außen (dort die Waldnymphe, hier die junge Ploy (oben im Bild)), vierter Protagonist das Setting - dort der Wald, hier das Hotel. Der große Unterschied ist sicherlich, dass Ploy noch linearer abläuft, narrativer ist in seinem filmischen Gestus, seine Verstörung noch eher bereit ist, aufzulösen. Das nicht mehr ganz junge Paar Dang und Wit kommt aus Amerika nach Bangkok geflogen, da Wits Vater verstor

Nymph / Nang mai (Pen-ek Ratanaruang, Thailand 2009)

Ein junges Paar aus der Stadt, das sich mit unausgesprochenen Eheproblemen herumschlägt, verbringt einige Tage campend in einem Urwald. Der Ehemann, ein Photograph auf Motivsuche, wird dabei auf den Wanderungen durch den Wald von einem mächtigen und zugleich mysteriösen Baum in den Bann gezogen, der ihn zunehmend stärker fasziniert. Dieser scheint sich auch in Form einer mythologisch aufgeladenen, nackten Frau zu offenbaren, die den Photographen eines Nachts in den Wald hinein lockt, ihm das Bewußtsein raubt um ihn dann auf dem massiven Wurzelwerk am Ufer eines trägen Flusses zu verzehren. Die Ehefrau hingegen, die ihrerseits eine Affäre mit ihrem eleganten Boss führt, fühlt sich nach zweijährigem Seitensprung wieder zu ihrem Gatten hingezogen - nur ist der eben jetzt verschwunden. Sie macht sich nun in den Wald auf, ihn zu suchen, nachdem er ihr zuhause, als Geist möglicherweise, erschienen war.  Pen-ek Ratanaruang entfernt sich immer weiter vom herkömmlichen Storytelling hin

Into the Faraway Sky / Toku no sora ni kieta (Isao Yukisada, Japan 2007)

Handlungsort: ein Provinznest im ländlichen Japan. Endlose Weizenfelder, sternklare Nächte, die Leute sind hier so (verschroben also), wie sie sind. Der Fluss der modernen Zeiten fließt hier bedeutungslos vorbei. Doch nun soll mitten in diese Idylle hinein ein Flughafen gebaut werden, und da regt sich verständlicherweise erheblicher Widerstand. Ein zwielichtiger Biologe kehrt da extra nach Hause zurück, in sein Heimatdorf, zu seiner Familie, um ihnen unter die Arme zu greifen. Die gemeine Japanische Feldmaus würde durch diesen Betrieb ebenso gestört, wie das ruhige Leben der Menschen in ihrem Winkel. Doch eigentlich geht es vielmehr um eine Lausbubengeschichte, in der sich der örtliche Krawallmacher mit dem (typisch Yukisada) androgyn wirkenden Sohn des Flughafenbeauftragten befreundet, nachdem sie mehrfach aneinandergeraten waren. Fortan haben sie beide immer schmutzige Knie. Erste Liebe, Mädchen, durchgeknallte Zirkusleute russischer Abstammung, hilflose Väter, rabiate Mütter, S

The Viral Factor (Dante Lam, Hongkong/China 2012)

The Viral Factor ist ein überbordender Koloss. In gut zwei Stunden wird hier ein Actionfeuerwerk veranstaltet, das seinesgleichen sucht. Die Setpieces reihen sich dabei jedoch mit einer Regelmäßigkeit aneinander, dass es beinahe schon wieder langweilig wird. Zu allererst wird hier immer wieder verfolgt: zu Fuß, mit dem PKW, dem Kleinlaster, dem Motorrad, und dann, als Höhepunkt: mit Helikoptern durch die Hochhausschluchten Kuala Lumpurs, mit einer Ehrenschleife vor den Petronas Towers. Sightseeing à la Dante Lam. Dann freilich, wird ununterbrochen geschossen. Mit den unterschiedlichsten Feuerwaffen, und Waffennarren dürften hier ihre wahre Freude haben bei diesem "Gunporn". Die Tonspur hyperventiliert dazu. Die Produktion des Films verschlang über 200 Millionen HK$, gedreht wurde hauptsächlich in Malaysia und an einigen weiteren verschiedenen internationalen Schauplätzen, vor allem im Nahen Osten. The Viral Factor ist das Werk eines Big Budget-Regisseurs. Der Plot

Amida-do Dayori / Letter from the Mountain (Takashi Koizumi, Japan 2002)

Takashi Koizumi war Regieassistent bei Akira Kurosawa (bei den Filmen Ran, Kagemusha und Dreams ) und Letter from the Mountain ist seine zweite, eigene Regiearbeit. Nach einer literarischen Vorlage vom japanischen Autor Keishi Nagi umgesetzt (Akutagawa-Preis 1988, keine Übersetzung), ist dies offenkundig ein sehr literarischer Film geworden, werden doch an einigen Stellen einige der großartigen Gedichte Kenji Miyazawas zitiert, die zum etwas getragenen, elegischen Ton des Films beitragen. Außerdem verliest der Protagonist Takao (Akira Terao) mehrfach die kurzen literarischen Beiträge eines krebskranken Mädchens (Manami Konishi als Sayuri), die für die lokale Zeitung schreibt. Er selbst ist ein Schriftsteller, der seit einer größeren Auszeichnung literarisch nichts mehr hinbekommen hat und mit sich selbst und seiner Schreibblockade ringt. Eine weitere Nebenfigur, ein älterer sensei , ein Professor, hat seine Bücher der Stadtbibliothek vermacht, weil er sich auf den Tod vorbereite

The Drudgery Train / Kueki Ressha (Nobuhiro Yamashita, Japan 2011)

Mit seinen stark verpixelten, grobkörnigen Bildern der Tristesse eines naturalistischen Alltags wirkt The Drudgery Train von Nobuhiro Yamashita ( Linda, Linda, Linda , The Matsugane Potshot Affair ) wie eine Independent-Produktion, die das Besondere im Trivialen findet. Es ist eine schwarze Komödie, der nie die Bitternis ausgeht, mit einem Hang zum Düsteren, Dunklen, der man immer auch zutraut, abstürzen zu können ins Üble, Böse, Brutale. Das Gegenmodell zum eigentlich sehr unsympathischen Helden Kanta Kitamachi (Mirai Moriyama), der nichts hinbekommt in seinem Leben und alles das, was um ihn herum an Positivem entsteht, kaputt machen muss, ist sein neuer Arbeitskollege Shoji Kusakabe (Kengo Kora aus A Story of Yonosuke (2014)), der sich zu seiner Ausbildung auf einer weiterführenden Schule was als Tagelöhner dazuverdient. Kanta freundet sich mit ihm an, drängt sich ihm etwas auf (wie er das immer macht), führt ihn ans Trinken heran und dann auch irgendwann mal in die Stripbar

River (Ryuichi Hiroki, Japan 2011)

In seinem Film River von 2011 begibt sich der Regisseur quasi-dokumentarisch auf die Fährte seiner Protagonistin Hikari (Misako Renbutsu, auch in Yoshihiro Nakamuras Snow White Murder Case (2014)) durch das tokioter Stadtviertel Akihabara, filmt sie beim Umherwandern zwischen den Elektronikstores und beim Flanieren in den Seitengassen, wo es schnell mal etwas seedier zugeht, wo Kleinmädchenschlepperinnen junge Herren in Bars hineinlocken um ihnen dort zu Diensten zu sein. Die Heldin des Films ist eine Anti-Heldin, sie trauert um ihren ermordeten Freund Kenji, auf dessen Spuren sie sich begeben hat. Sie möchte seine Umgebung, dort wo er, ein Elektronik-Nerd, sich bevorzugt aufgehalten hat, mit eigenen Augen sehen, sehen, was er gesehen hat. Der Junge ist schon seit drei Jahren tot. Und dies ein authentischer Fall, als ein 25-Jähriger 2008 mit einem Lastwagen in Akihabara in eine Gruppe Menschen hineingefahren war und anschließend mit einem Messer etwa nochmals zehn Personen erst