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Es werden Posts vom Juni, 2019 angezeigt.

Requiem (Shizuko Gô, Japan 1973)

 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs drohen in Yokohama täglich Brandbomben-Angriffe der feindlichen Amerikaner. Japan will das Unvermeidliche nicht wahrhaben - nämlich dass der Krieg schon längst verloren ist. Die verzweifelte Mobilisierung, das Entsenden der jüngsten Männer aus der Nachbarschaft, stellt eine Reise in den sicheren Tod dar. Doch die Moral ist - zunächst - noch gut. Bis zum letzten Mann wollen sie kämpfen, für das Vaterland und den gottgleichen "Emperor". Doch dann wird alles anders, als die ersten Bomber am Himmel erscheinen.  Der Text setzt direkt mit einer Szene ein, für die er berühmt geworden ist: das Mädchen Setsuko verbringt ihre letzten Tage schwerkrank in einem provisorischen Luftschutzbunker und im Fieberwahn rekapituliert sie ihr Leben; die Familie, der Nationalismus des Bruders, die Arbeit in der Fabrik, ihre Schulzeit, das Zusammensein mit der Freundin Naomi, der Tod der Mutter, die Absenz des Vaters. Ein Text in Ausrissen, Szenen, Fragment