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Es werden Posts vom Dezember, 2011 angezeigt.

Sector 7 / 7 gwanggu (Kim Ji-hun, Südkorea 2011)

Auf der Ölbohrplattform ist der Teufel los! Als ob die Stimmung nicht schon schlimm genug wäre - man findet im besagten Sector 7 einfach kein Öl - so schleppt man sich auch noch ungeheure Tiefsee-Schleimmonster ein, die sich rasant vermehren. Zunächst noch ganz putzig, als kleine Glitzerquappen, werden sie überfallartig zu lebensbedrohlichen Gegenern, die in einer Mischung aus Octalus und Alien die Mannschaft rasant dezimieren. SECTOR 7 ist gerade heraus gesagt: ganz primitiver Monsterspass, der mit der nötigen dumpfen Einstellung rezipientenseitig einige Laune machen kann. Rasant inszenieren können die Koreaner ja, und so finden neben den üblichen Keilereien auch Motorradrennen über die Plattform statt, dann Tiefsee-Tauchspektakel, und freilich gibt es auch wunderbar spektakuläre ölverschmierte Reparaturarbeiten von Tanktop-bekleideten Schönheiten an überdimensionalen Bohrmeißeln zu bestaunen. Ahn Sung-ki gibt den räsonablen Altherrensouverän; die immer bekannter werdende Ha J

Tetsuo: The Bullet Man (Shinya Tsukamoto, Japan 2009)

Der biomechanoide Mensch-Maschinenschreck ist diesmal ein Familienvater mit Rachegelüsten. Meine Filmkritik ist leider nicht allzu positiv ausgefallen. Aber lest selber nach, hier in der Filmgazette .

Disorder / Xianshi Shi Guoqu de Weilai (Huang Weikai, China 2009)

DISORDER ist ein auf atemberaubende Weise montierter Dokumentarfilm, der das Chaos, die Freiheit, die Katastrophen, die Anarchie und den Irrsinn modernen, vor allem: chinesischen Großstadtlebens portraitiert. Genauer gesagt: Huang montiert Videomaterial verschiedener (Amateur?-) Regisseure zu einer modernen "Symphonie der Großstadt", die ihren Soundtrack tatsächlich vollständig verloren hat (der Film kommt ohne Musik aus). Dies eine ordnende, verbindungsstiftende Element gibt es nicht mehr. Also: Original-Bilder und O-Töne bestimmen den Film, der vielleicht gut 10-15 Ereignisse abbildet, die in verschachtelter Weise montiert sind, und die sich auf der Tonspur durch Überlappung immer stärker überschneiden. Da gibt es die freilaufenden Schweine auf einer Autobahn und Männer, die diese einfangen (Siehe Cover der DVD); ein Straßenzug, der unter Wasser steht und Anwohner, die sich durch die Überschwemmung kämpfen; ein Jugendlicher, der halbtot vor einem Auto liegt, und der laut

Confessions / Geständnisse / Kokuhaku (Tetsuya Nakashima, Japan 2010)

Die Lehrerin Yuko Moriguchi (Takako Matsu) verkündet ihrer Klasse, dass sie den Lehrberuf aufgeben wird. Grund sei der Tod ihrer vierjährigen Tochter Manami, welcher, und dies ist nur die erste einer ganzen Reihe von atemraubenden Enthüllungen, von zwei Schülern dieser Klasse herbeigeführt worden sei. Da aber das Alter der Schüler sie vor dem Strafgesetz schütze, habe sie HIV-infiziertes Blut ihres kürzlich verstorbenen Gatten in die Milch der Schüler injiziert. Ein japanischer Rachethriller mit fantastischen Bildern und einer verschachtelten Struktur, der sich aber allzu sehr auf seine Bildästhetik konzentriert und seine Figuren vergisst. Meine Kritik bei den sagenhaften HARD SENSATIONS .

A Certain Killer / Aru Koroshiya (Kazuo Mori, Japan 1967)

Der im Zweiten Weltkrieg traumatisierte Protagonist des Films (Raizo Ishikawa) hat im Nachrkiegsjapan beinah alle Perspektive verloren. So tut er das, was er gelernt hat: Töten. Er ist ein Auftragskiller, der sich eine bürgerliche Existenz (ein Lokal) nur zum Schein aufgebaut hat. Seine Spezialität neben der Kochkunst (auch hier sieht man nur, wie er mit dem Messer umgehen kann und Fische filetiert) ist die perfekte Ausführung unauffälliger Auftragsmorde. Immer wieder allerdings kommt ihm die eigene Moral dazwischen, etwa wenn er für die Yakuza tätig sein soll. Er hat sich also ein großes Maß an Freiheit bewahrt: diejenige, "nein" zu sagen. Kazuo Moris Film ist in seiner Hardboiled - Ausrichtung dabei eher am Pulproman und dem amerikanischen Film Noir orientiert, denn ganz generell durchweht den Film eine allen Dingen inhärente Traurigkeit und melancholische Grunddisposition, als dass er sich wie die wilden Hunde der Filme Fukasakus, oder wie die grellen Overdrive-Filme S

Cold Fish / Tsumetai Nettaigyo (Sion Sono, Japan 2010)

  Obwohl längst nicht alle Filme Shion Sonos in unseren Breiten verfügbar sind, wird er, spätestens seit LOVE EXPOSURE, vielerorts als cineastische Gottheit wahrgenommen. Auch ein mediokrer STRANGE CIRCUS oder der völlig missratene EXTE kann daran wohl nichts mehr ändern. So ging ich also mit recht gemischten Gefühlen an COLD FISH - einen Serienkillerfilm vor dem Hintergrund dysfunktionaler Familien in neonlichterleuchteten Tropenfischfachgeschäften. Wobei in einem der beiden freilich die Verkäuferinnen in knappen Armee-Shorts und Tank-Tops herumwatscheln dürfen. Anscheinend alles nach einer wahren Begebenheit, als ob das heute noch interessieren würde, was Realität und Fiktion ist. Aber irgendwas muss man ja auf's Plakat scheiben. Hier sehen wir also den Protagonisten Nobuyuki Syamoto, bereits etwas grau im Gesicht. Er hat es auch nicht leicht, stinkt sein Fischladen doch merklich ab gegen den Megastore von Konkurrent Murata. Eben jener Murata hat seine Tochter aufgegriffe