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Es werden Posts vom November, 2014 angezeigt.

Killers (Kimo Stamboel & Timo Tjahjanto aka. The Mo Brothers, Indonesien/Japan 2013)

Zwei Killer lernen sich im Internet kennen: der eine aus Tokio, der andere aus Jakarta, Lehrer und Schüler, Psychopath versus Restverstand. Während der ehemalige Investmentbanker Shuhei Nomura (Kazuki Kitamura) sein Leben ganz aufs Töten ausgerichtet hat und sein Gemüt dazu in seiner grauen, aus Betonplatten bestehenden Wohnung herunterkühlt, ist sein indonesischer Kollege Bayu Aditya (Oka Antara) ein Journalist, der dem kriminellen Don eines Kartells auf der Spur ist. Seine Methoden des investigativen Journalismus werden jedoch immer rüder und kompromissloser, bis er schließlich selbst körperliche Gewalt anwenden muss, um wieder aus dem Schlamassel heraus zu kommen, in den er sich hineinmanövriert hat. Doch da hat er sprichwörtlich Blut geleckt. Die Mo Brothers haben einen harten, stylischen Film abgeliefert, der jedoch in seiner Anlage ungut vollgestopft ist mit einer Fülle von Themen und somit stark überkonstruiert ist. Da kann auch die gelungene Tonspur nicht

Songlap (Effendee Mazlan & Fariza Azlina Isahak, Malaysia 2012)

Im Schatten der Hochhaustürme von Kuala Lumpur spielen sich Dinge ab, von denen normalsterbliche Touristen keine Ahnung haben. Zwei Jugendliche, beste Freunde, streunen durch die Straßen, mit geborgtem Geld, das aus kriminellen Quellen kommt, albern herum, nehmen Drogen, schlafen ein in einer Bauruine. Am nächsten Morgen ist einer der beiden tot: Überdosis Heroin. Die beiden Brüder Ad (Syafie Naswip) und Am (Shaheizy Sam) stehen im Mittelpunkt der Geschichte von Songlap : sie haben sich an ein Kartell verdungen, das mit Menschenhandel großes Geld verdient. Einerseits werden Babys an reiche Bildungsbürger verschachert, die keine Kinder bekommen können, andererseits werden die Mütter, die diese ungewollten Kinder loswerden wollen und die sich unter dem Deckmantel einer gemeinnützigen Organisation in deren Obhut begeben, nach der Geburt an andere Menschenhändler aus Thailand weiterverkauft, oder auch direkt an einen örtlichen Bordellbesitzer. Der Plot bekommt dann seinen inneren Konf

Bullets over Petaling Street (Ho Shih Phin & Sampson Yuen, Malaysia 2014)

Die Kamera senkt sich langsam herab, der establishing shot über einer Villa mit Pool. Luxus, wohin man schaut. Ein Beau in weißem Anzug steigt ins Wasser, und eine Nixe lächelt ihm verführerisch zu. Ein Versprechen auf Sex ist es, wenn sie dann vor ihm hinabtaucht, und sein Grinsen wird breiter. Doch anstatt die Hose zu öffnen, zückt sie einen Revolver und feuert unter Wasser mit eiskalter Entschlossenheit. Schnitt nach dem Overacting. Dankeschön, cut, die Szene ist im Kasten. Was der Zuschauer gesehen hat, war die subjektive Perspektive einer Filmkamera an einem Filmset im Film. Aber eigentlich geht es nicht um Meta-Spielchen, sondern um die Dame selbst: Debbie Goh als Angel / Yu Ping An, die hier die Hauptrolle in einem Erotikkrimi spielt. Ihr Mann ist der Produzent dieses Films, ein rücksichtsloser Godfather von der Petaling Street in Kuala Lumpur (das Chinatown dieser Metropole). Laute Worte, große Gesten, ein Aufschneider im Seidenflanell. Worum es dann wiederum eigentlich