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Es werden Posts vom Mai, 2010 angezeigt.

Rape! 13th Hour (Yasuharu Hasebe, Japan 1977)

Da muß Nikkatsu ganz schön verzweifelt gewesen sein, als sie Hasebe für seine Rückkehr zum Studio im voraus volle Gestaltungsfreiheit und totale Kontrolle über seine Filme zusicherten. Sexfilmchen sollten es werden - doch Hasebe erschuf das Subgenre des PINKY VIOLENCE. Heraus kam erstmal eine Serie aus drei Vergewaltigungsfilmen mit extrem kontroversem Inhalt, die im dritten Film, dem Finale RAPE! 13th HOUR, zu ihrem drastischen Höhepunkt kam. Ein leicht trotteliger Tankstellenfritze läßt sich von einem extrem lässigen Gauner mit roter Lederjacke zu jeder Scheißaktion drängen, die ihm gerade einfällt: dort eine hübsche Frau - los hinterher, die wird vergewaltigt! Der Typ dort: zusammengedroschen, Knete geklaut. Der verschrobene Tankstellenmann weiß nicht so recht, was hier überhaupt und mit ihm im speziellen eigentlich los ist: so richtig geil findet er es nicht, Frauen Gewalt anzutun. Doch hindert ihn das nicht daran, auf eigene Faust loszuziehen und das noch ein paar mal zu

Her Vengeance / Xue mei gui (Ngai Kai Lam, HK 1988)

Die Nachtclubhostesse Kit-Yin (Pauline Wong) wird nach einer Auseinandersetzung mit rüpelhaften, betrunkenen Gästen vom Oberfiesling nochmal schief angeguckt, bevor sie hinausgeworfen wird. Das hat ein Nachspiel, klar, und besagte Dame stöckelt dann spätnachts allein durch dunkle Gassen nach Hause. Die Männerbande lässt nicht lange auf sich warten, zerrt sie auf einen Friedhof und vergewaltigt ihr Opfer. Da sich Kit-Yin auch um ihre erblindete Schwester kümmert (da die Eltern der beiden - dank Drehbuch - von ausgerechnet eben jenen Gangstern getötet wurden) hat sie noch Hemmungen, zu ihrem Schwager zu reisen, ebenfalls ein Nachtclubbesitzer, und um dessen Hilfe zu bitten. Dieser sitzt außerdem im Rollstuhl. Doch ist die Behinderung kaum eine Einschränkung, denn er ist ein hervorragender Kung Fu-Kämpfer, der aus seinem Gebrechen einen großen Vorteil zieht: Er überrascht seine Gegner mit der unbekannten Wheelchair-Kung-Fu-Technique. Am Ende kommt es zu einem Showdown mit viel Rabatz

River Town - Two Years on the Yangtze (David Hessler, 2001)

 1996: Die Stadt Fuling am Yangtze während des Baus des Drei-Schluchten-Staudamms. Der junge Amerikaner David Hessler kommt als Englischlehrer im Rahmen des US-Peacecorps-Programms in diese Stadt, in die sich sonst kaum ein Ausländer verirrt, in der sich aber vor allem noch nie ein Amerikaner wirklich längere Zeit aufgehalten hat. Es ist ein Kulturschock für beiden Seiten. Im Laufe der zwei Jahre, in der Hessler sich weitmöglichst versucht, auf Land und Leute, Sprache und Essgewohnheiten, Menschen, Rituale und Traditionen einzulassen, erkennt er bis zum Schluß immer wieder, stetig frustrierter werdend, daß er immer der Fremde bleiben wird. Trotz der Freundschaften, die geknüpft werden, der Bindungen die entstehen, und all der persönlichen Entbehrungen, die er im Dienst seines Anspruchs erträgt.  Das Tolle am Buch, das sich in Kapitel zwischen dem "aktuellen" Erzählstrang der erlebten Ereignisse und essayartigen Einwürfen über Land und Leute, Traditionen und Religion