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Es werden Posts vom November, 2011 angezeigt.

Arrietty - Die wundersame Welt der Borger / Karigurashi no Arietti (Hiromasa Yonebayashi, Japan 2010)

Arrietty gehört zu den Wesen der "Borger", kleinen Menschen (in etwa Senfglasgröße), die unter den Häusern in Miniaturpuppenstubenwohnungen leben und sich Nahrungsmittel und alles sonstige von den Menschen "borgen". Dazu stellen sie ausgeklügelte "Raubzüge" an und bleiben dabei aber stets aufrichtig: niemals würden sie etwas mitnehmen, was die Menschen je vermissen würden. Als ein herzkranker Junge eine Woche vor seiner Operation im Haus verweilt, lernt er zufällig Arrietty kennen und freundet sich mit ihr an. Doch sie hat unbewusst damit eine Katastrophe ausgelöst - denn ihre Familie muss nun weiterziehen, um einer Entdeckung durch bösartige Menschen zu entgehen. ARRIETTY ist in einem wundersamen Haus vor der Stadt, inmitten eines üppigen und geheimnisvollen Gartens angesiedelt. Und fällt damit auch ein Stück weit aus der Zeit. Hier scheint alles magisch und somit möglich. Eine fette Katze streicht durchs Gras, eine Krähe attackiert mit lautem Geschr

Tora-San Loves an Artist / Otoko wa Tsurai yo: Watashi no Tora-san (Yoji Yamada, Japan 1973)

In der 12. Folge der Tora-San-Reihe kehrt der Herumtreiber und Straßenverkäufer Torajiro (Kiyoshi Atsumi) erneut nach Shibamata zu Onkel, Tante, Schwester und Schwager zurück. Als er erfährt, dass die Familie im Begriff ist, nach Kyushu aufzubrechen, um dort einen Urlaub zu verbringen, ist er äußerst konsterniert. Er wurde freilich nie gefragt, ob er mitkommen wolle - er ist ja aber nie zuhause und schneit stets unangekündigt (meist wenn er kein Geld mehr hat) herein. Nach deren Rückkehr trifft er einen alten Schulfreund wieder, der ihn seiner Schwester, der Künstlerin Ritsuko (Keiko Kishi) vorstellt - in die er sich prompt verliebt. Natürlich unglücklich. Tora-San 12 zerfällt in zwei Teile, die miteinander kaum etwas gemein haben. Der Film ist ohne weiteres in zwei 50minütige Episoden aufteilbar, die einander nie bedingen. Als Film an sich ist diese Folge, konventionell betrachtet, wohl gescheitert - oder aber sie ist als perfekter Inbegriff der Serie zu verstehen, die das Prinzip

Her Brother / Otouto (Kon Ichikawa, Japan 1960)

Kon Ichikawas hoch gelobtes und dabei selten gesehenes Familiendrama von 1960 ist zuletzt deswegen erneut ins Bewußtsein gerufen worden, da Yoji Yamada 2010 ein Remake des Films gedreht hat - das ich aber noch nicht gesehen habe. Hier haben wir es mit einer echten Tragödie zu tun, die uns zunächst völlig auf die falsche Fährte lockt: denn im ersten Drittel des Films werden hauptsächlich die turbulenten Familienverhältnisse dargestellt, in der Hirochi Kawaguchi, der den Bruder und Sohn "Hekiro" spielt, als Tagedieb und Taugenichts portraitiert wird, der mit seinen Streichen und Gaunereien nicht nur von der Schule fliegt, sondern auch privat viel für Unruhe sorgt. Dies intensiviert sich, als er zunehmend Schulden macht, die von den Gläubigern schließlich eingetrieben werden müssen. Im Zentrum des Films aber steht die Schwester Gen (Keiko Kishi), die sich um alles kümmern muss. Der Vater (Masayuki Mori) schreibt den ganzen Tag abgeschieden in seiner Kammer, die Mutter (Kinuyo Ta

Serbis (Brillante Mendoza, Philippinen 2009)

Da mir nichts Originelles einfällt, zitiere ich mal Silvia Szymanski auf Facebook, die meinen Text bei Hard Sensations empfiehlt: Nach seinem fantastisch dunklen Debut Masahista erzählt der philippinische Regisseur Mendoza nun die Geschichte einer Familie, die in einer Kleinstadt ein chaotisches, vom Lärm und Leben der Straßen durchdrungenes Pornokino namens „Family“ betreibt. Klingt sehr aufregend, was Michael Schleeh darüber schreibt. Das freut mich natürlich. Please click * here *.

Wind Blast / Xi Feng Lie (Gao Qunshu, China 2010)

Vier Polizisten jagen einen Killer und seine Frau durch die Wüste, da er in Hongkong einen Mord begangen hat. Als sie ihn dann schließlich festgenommen haben, nimmt das Drama aber erst seinen Lauf: besagter Zhang Ning (Xia Yu) hat heimlich ein Photo seines Auftraggebers gemacht, weshalb nun zwei Elite-Killer (Francis Ng, Yu Nan) des Gangstersyndikats auf ihn angesetzt sind. Und diese beiden sind Experten im Töten. (Yeah!) Man sieht, für einen zweistündigen Blockbuster ist der Plot recht dünn. Dafür allerdings ist er zunächst einmal überhaupt nicht zu kapieren. Die Narration in der ersten Stunde ist eine totale Vollkatastrophe. Eine grausame Montage trifft auf einen verlaberten Actionplot voller Landschaftspanoramen, in dem unzusammenhängende Szenen aneinanderklebt werden, und dem z.B. die Figureneinführung völlig egal ist. Auch eine Einführung des zentralen Themas findet nicht statt: man weiß in der ersten Stunde einfach nicht so recht, wer wer ist, und um was es überhaupt geht. De