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Posts mit dem Label "Film-Marathon" werden angezeigt.

Gate of Hell / Jigokumon (Teinosuke Kinugasa, Japan 1953)

Japan währen der Heian-Periode im 12. Jahrhundert: zwei verfeindete Clans bekämpfen sich in Kyoto. Nachdem der loyale Samurai Moritoh ruhmreich gekämpft hatte, erhält er vom Fürsten das Privileg, jeden Wunsch erfüllt zu bekommen. Moritoh bittet um die Heirat mit der schönen Kesa, die jedoch, was Moritoh nicht wußte, bereits mit Wataru verheiratet ist. In Moritoh erwacht ungekannte Wollust und Habgier zugleich, und ihm ist jedes Mittel recht, um die ersehnte Vereinigung herbeizuführen. Mit einem klassischen Samuraifilm haben wir es hier nicht zu tun, eher mit einem Historienfilm. Das Swordplay hält sich sehr in Grenzen, und wenn Kinugasas Drehbuch ein ordentliches Gemetzel hergäbe, dann springt er einfach zu dessen Ende. Stattdessen: Bilder, Farben, Kostüme. Drama. Wunderbares, saturiertes Technicolor. Die Kimonos sind herausragend. Reduzierte Musik, tolles Framing. Der Cannes-Gewinner ist also keineswegs ein Action-Flick! Das sollte aber niemanden davon abhalten, sich diesen vis...

Angel in the Toilet (Imaizumi Koichi, Japan 1999)

Ein halbnackter junger Mann mit aufgeschnallten Engelsflügeln befindet sich in einer öffentlichen Toilette, in der er mit den hereinkommenden Männern Verkehr hat. In schnellen, verpixelten Flashbacks erinnert er sich an Szenen seiner Jugend, die von kleinen Berührungen losgetriggert wurden. Koichi ist mit diesem Experimentalfilm ein sehr schöner 33 minütiger Kurzfilm gelungen: denn Nachzieheffekte, Farbfilter, ein hypnotischer Ambientscore, der sich durch elektronischen Minimalismus auszeichnet, und selbstironisches Kinderspielzeug saugen den Zuschauer an. Mit der am Ende angebotenen Auflösung des Filmes als Traumsequenz macht sich der Film zunächst selbst kaputt, bevor er sich in einem weiteren Umschwung wieder fangen kann. Der Blick in die Wolken war tatsächlich nur ein Blick in die Wolken. 2002 drehte der Regisseur dann den recht erfolgreichen Film NAUGHTY BOYS. Schönes Gay-Cinema.

Hesus rebolusyonaryo / Hesus the Revolutionary (Lav Diaz, Philippinen 2001)

Manila in einer dystopischen Zukunft: ein Terrorregime unter einem Diktator hat die Macht an sich gerissen und nur noch einige wenige terroristische Widerstandszellen kämpfen für die Freiheit. Als heraus kommt, daß sich unter den Reihen der Revoluzzer ein Maulwurf befindt, wird Hesus befohlen, aus Sicherheitsgründen alle Mitglieder seiner Zelle zu exekutieren. Fortan befindet er sich auf der Flucht auf der Suche nach seiner Geliebten, um aus der Hölle zu entkommen - und mehr als einmal muß er sich den Weg frei schießen. Der für Diazsche Verhältnisse kurz geratene Film von 140 Minuten ist in körniger Digitalkameraoptik geschossen und die nicht immer gerade ausgefallene Bildgestaltung läßt einen des öfteren an TV-Film denken. Das außerdem ziemlich dialoglastige Actiondrama kann in ebendiesen Dialogen nicht überzeugen. Allzu deutlich werden hier Positionen ausgeführt, wird Meinung gemacht und Didaktik transportiert. Jedoch: nie von Hesus selbst, auf diesen wird immer nur eingeredet. Der P...

Fine, Totally Fine / Zenzen Daijobu (Yosuke Fujita, Japan 2008)

Yosuke Fujitas Erstlingswerk ist ein klein wenig ein besonderer Film: anstatt auf Klamotte zu machen und auf die schnellen Kicks für die Mitzwanziger-Generation zu setzen, kreiert er einen langsamen, beinah meditativen Film über Berufsjugendliche an der Schwelle zum sogenannten "Erwachsenwerden" Anfang 30. Der Regisseur, von Haus aus Theaterregisseur, setzt dabei auf kontemplative Ruhe, lange Einstellungen und unterschwelligen Humor, der durch die statischen Kamerapositionen eine gewisse Sprengkraft Richtung Losprusten entfaltet. Doch worum geht's: drei Freunde finden eher schlecht als recht den Einstieg ins Berufsleben; Hisanobu arbeitet als stellvertretender Stationsleiter (oder sowas ähnliches) in einem Krankenhaus, der andere dreht einen Horrorfilm mit seinen beiden Freunden als Darsteller, die ihre echten Streitereien in den Film hineintragen; der Hauptdarsteller des Films, Teruo, Yoshiyoshi Arakawa, wohnt noch zuhause über dem Second Hand-Buchladen seiner Eltern ...

The Killer / Dip huet seung hung (John Woo, HK 1989)

Der Killer als Melancholiker im Neonlicht. Michael Mann hat sich für seinen MIAMI VICE ordentlich bei diesem Film bedient - und das nicht nur beim Schnellbootrasen. Meisterwerksnachlese hier.

Shin zatô Ichi: Yabure! Tôjin-ken (Kimiyoshi Yasuda, Japan 1971)

Der blinde Masseur mit dem schnellen Samuraischwert ist eine japanische Institution. In diesem Teil der Reihe trifft Shintaro Katsu auf den chinesischen Superstar Wang Yu, der hier den ONE ARMED SWORDSMAN gibt und aufgrund von Mißverständnissen und offensichtlicher Sprachbarriere zum Feind mutiert. Im Todeskampf gleichwohl, wer hätte es gedacht,... erfolgt die Einsicht, doch nun ist es: wie immer zu spät. Dass der Film überhaupt zu einem Ende findet ist so mancher Unlogik geschuldet, jedoch es soll mir reichlich egal sein. Immer wieder liest man Kommentare derart, es gäbe keinen einzigen schlechten Zatoichi-Film. Nun, das mag sein. Doch dieser hier ist äußerst mittelmäßig und nur mit goodwill zu ertragen. Ich kann mich dem Hype jedenfalls nicht anschließen. Kihachi Okamotos ZATOICHI VS YOJIMBO, in dem Katsu auf den großen Toshiro Mifune trifft, ist nicht nur eleganter inszeniert, von feinerem Humor, sondern unterläuft auch die Zuschauererwartungen mehrfach, was diesen zum deu...

Mother Joan of the Angels / Matka Joanna od Aniolow (Jerzy Kawalerowicz, Polen 1961)

Eine Abtei im Nirgendwo, an einem ortlosen Ort. Über die Felder ein alter Vierkanthof. Dorthin reist der Jesuitenpater Jozef Suryn, um die vom Teufel besessenen Nonnen des Klosters zu exozieren. Diese verhalten sich auf gänzlich ungebührliche Weise: sie tanzen, lachen, essen Fleisch und scheinen auch erotischen körperlichen Gelüsten nachuzugeben. Suryn kommt an die Grenzen seiner Belastbarkeit und an die seiner Existenz. Um die Dämonen von Johanna abzuziehen verfällt er auf den Gedanken, selbst zum Hort des Bösen zu werden. Als er das Böse an sich zu binden sucht, muss er eine Übeltat begehen und erinnert sich des Beiles im Stall des Gasthofs... Kawalerowicz' Film ist ein Meisterwerk. Nicht nur ist es visuell atemberaubend und formal beeindruckend, sondern auch äußerst furchteinflößend. Und das mit ganz geringen Mitteln. Ohne großes Budget und gänzlich ohne Special Effects wird hier eine dermaßen klaustrophobische und bedrohliche Atmosphäre aufgebaut, die ihresgleichen sucht. Die R...

The Old Crocodile / Toshi wo totta wani (Koji Yamamura, Japan 2005)

Der 1964 in Nagoya geborene, unabhängig produzierende Animationsregisseur Yamamura überzeugt hier mit einer Geschichte über ein uraltes, träges Krokodil, dass von seiner Sippe verstoßen wird, weil er seine Schwiegertochter aufgefressen hat. Als er ein Octopusfräulein kennenlernt, die sich in ihn verliebt, hat er jedoch plötzlich jemanden, der sich um ihn kümmert. Sie füttert ihn nicht nur mit Fischen, sondern führt ihn auch noch aus Ägypten hinaus ins Rote Meer, wo sich sein Rheumathismus schlagartig bessert. Jedoch: das Krokodil kann sich nicht zurückhalten, und verspeist jede Nacht ein weiteres Tentakel seiner Freundin, da diese so wohlschmeckend sind - glücklicherweise kann sie nicht gut zählen, und bemekrt den Verlust nicht. Doch eines Tages ist nur noch ein einziges Tentakel übrig und das Krokodil schon ganz verbrannt vor lauter Sonne und rotem Meer... Interessanterweise steuert die Geschichte auf ein moralisches Ende zu, wie sich unschwer erkennen läßt, doch liegt die Ü...

Blackmail is my Life / Kyokatsu koso Waga Jinsei (Kinji Fukasaku, Japan 1968)

In diesem recht frühen Gangsterfilm von Fukasaku - noch vor den Yakuza Papers oder den Battles without - sieht man bereits dessen typische filmische Merkmale: toughe Jungs in Anzügen und Sonnenbrillen, schicke Autos, freche Mädchen, Swing-, Jazz- und Diskoscore, bunte Farben, abrupte Schnitte, Freeze-Frames, und thematisch die (Klein-)Gangsterwelt. Hier sind es vier Freunde, die einen Erpresserring aufziehen und lustigerweise nicht nur Politiker oder Wirtschaftsbonzen erpressen, sondern auch Bandenbosse. Als sie sich mit einem wirklich großen Tier einlassen wird's naturgemäß brenzlig, und einer der Jungs, "Zero", gibt auch bald den Löffel ab. Einige Schießereien, Autoverfolgungen und Beischlafszenen später kommt es zum Finale mit dann stark dezimiertem Personal; schade, gerade hatte sich eine schöne Liebesgeschichte entwickelt. Das Ende ist dann fukasakuesk bitter, und zieht ein wenig runter. Feiner Film; nicht so schräg und hysterisch wie von Suzuki, noch nicht...

One Future (Tan Chui Mui, Malaysia 2009)

In ihrem Kurzfilm One Future entwirft die Regisseurin eine dystopische Zukunft: den Menschen ist durch den Staat jede Sorge genommen, alles ist geregelt, jeder ist glücklich. Als sich in einem ungenannt bleibenden Mann ein Problemgefühl einstellt, weil er seine Wohnung nicht mehr betreten kann, muß er dies artikulieren. Und wie in Truffauts Fahrenheit 451 das Lesen von Büchern verboten war, so ist hier das Sprechen nicht erlaubt. Als er dies doch tut, wird er von einer Agentin in Handschellen gelegt und abgeführt. Dieser problematisch moralische Film ist zwar mit netter, reduzierter Klimpermusik unterlegt, kann aber leider nicht überzeugen. Allzu deutlich trägt er seine gesellschaftskritische Botschaft vor sich her, als dass da etwas Interessantes bliebe, das sich zu entschlüsseln lohnte. Auch die Verwendung eines off-Erzählers, der wie ein Märchenonkel die Handlung kommentiert, verstärkt zwar den utopischen Gehalt der Fiktion, verweist aber zugleich auf die Unzulänglichkeit der Reg...

Onibaba (Kaneto Shindo, Japan 1964)

Eine unbeschreiblich intensive Atmosphäre dominiert diesen ganzen Film - und obwohl er in einer besonderen Art von Idylle spielt, am Fluß, im Schilf, meist strahlt die Sonne, herrscht permanente Beklemmung. Die Innenräume der kärglichen Behausungen sprechen eine deutliche Sprache: bitterste Armut der Bauern. Sie sind die größten Verlierer der Kriege, die um sie herum toben. Zwei Frauen, von den Männern an den Krieg verloren, müssen sich selbst durschlagen. Auf deutsch: Onibaba, die Töterinnen . Das tun sie, um zu überleben; Soldaten, die sich mit letzter Kraft vorbeischleppen werden gemeuchelt und die Rüstung einem zwielichtigen Schurken, welcher selbst in einer Höhle haust, verkauft. Die Leichen werden anschließend in einem tiefen Loch entsorgt. Aber auch: Sexualität liegt in der Luft, unbefriedigte Bedürfnisse, menschliche Abgründe und Eifersucht. Als ein Mann auftaucht, beginnt die eigentliche Schlacht. Religion, Buddhismus. Masken. Moral, Jigoku , die Hölle. Wo der Film herk...

A Tree in Tanjung Malim (Tan Chui Mui, Malaysia 2004)

Ein siebzehnjähriges Mädchen trifft spätabends (in Kuala Lumpur?) einen etwa 30jährigen Bekannten. Sie unterhalten sich in einem Imbiss, liegen auf der Wiese, singen ein Lied zusammen, laufen durch die Stadt. Tan Chui Mui ist ein wunderbarer, 24 minütiger, Kurzfilm gelungen (und mit dem sie auch auf Festivals (u. a. Oberhausen) Preise gewann). Prätentionslos, beobachtend mit statischer Kamera, unaufdringlich fängt sie die sehr authentischen Gespräche, das Schweigen, die Nacht und ihre Geräusche, die Farben ein. Das Mädchen wird morgen 18 Jahre alt werden, er schenkt ihr Middlemarch von George Eliot. Sie weiß nicht, was sie mit so einem dicken Buch anfangen soll. Sie erzählt ihm zweimal von ihrer blöden Busfahrt am Morgen, wie sie die Haltestelle verpennt habe, und dann weit draußen auf den Bus zurück warten mußte. Doch dort habe sie einen Baum gesehn mit wunderschönen dünnen Blättern: den Tree in Tanjung Malim , einer Ortschaft etwa 70 km außerhalb von Kuala Lumpur. Doch wie sie spät...

The Guys from Paradise / Tengoku kara kita otoko-tachi (Takashi Miike, Japan / Philippinen 2000)

Der japanische Geschäftsmann Kohei Hayasaka scheint zunächst unschuldig in einer Haftanstalt in Manila einsitzen zu müssen: ihm wird vorgeworfen, Drogen geschmuggelt zu haben. Als Japaner genießt er eine bevorzugte Behandlung und wird z. B. in einen extra für Ausländer abgesonderten, komfortablen Zellentrakt verlegt. Dort lernt er den Gangster Yoshida kennen, der innerhalb des Gefängnisses einen gut durchorganisierten Verbrecherring aufgebaut hat, und der Kohei in sein Team integrieren möchte. Yoshida ist erstmal überfordert von der korrupten Parallelgesellschaft, auf die er sich eingelassen hat, doch lernt er bald die Vorzüge kennen: gegen Geld kann man hier alles bekommen, und Yoshida darf sogar für "Geschäftstermine" das Gefängnis verlassen. Doch dann holt die Vergangenheit nicht nur Kohei, sondern auch Yoshida ein, und der einzige Ausweg scheint die Flucht... GUYS ist ein ziemlich gelungener Film von Miike - schon allein deshalb, da er 1. gut gespielt und 2. sehr orde...

Yi Yi / A One and a Two (Edward Yang, Taiwan 2000)

Für eine eigentlich ganz normale Mittelstandsfamilie in Taipeh gerät das Leben aus den Fugen. Die Großmutter fällt ins Koma und muß fortan gepflegt werden, was die Mutter in eine Sinnkrise stürzt. Der Vater begegnet auf der Hochzeit seines Freundes und Geschäftspartners seiner ersten großen (Jugend-)Liebe wieder, was in ihm Gefühle hochspült, die er schon längst vergessen hatte. Die beiden Kinder haben dabei noch ihre ganz eigenen Probleme - der achtjährige Sohn wird ständig von den Mädchen seiner Klasse gehänselt und verbringt viel Zeit alleine, da alle mit sich selbst beschäftigt sind. Die Tochter erfährt beinahe, wie es ist, sich zu verlieben, aber das Leben scheint doch nicht so zu sein, wie man es sich erträumt. In knapp drei Stunden präsentiert uns Yang diese Familiengeschichte, die sich vor allem durch die moderne Großstadtproblematik der Haltlosigkeit aller Beteiligten auszeichnet. So betont der Vater mehrfach, dass im Leben niemals etwas sicher sei. Der Sohn begegenet den Unwä...

DARK SPLENDOR - David Lynch in Brühl

Heute stand ein kleiner Ausflug ins Max-Ernst-Museum in Brühl bei Köln an: David Lynch zeigt seine neuen Bilder (die meisten von 2007 und 2008). Zur Einstimmung gab's im Theatersaal erstmal ein paar seiner repetitiven und delirierenden Kurzfilme aus der Filmakademiezeit, dann den schönen THE GRANDMOTHER. Die Aquarelle und Photographien haben mir dann später in der Ausstellung ziemlich gut gefallen - abgesehen von den digital verfremdeten Großformaten. Das aufgebaute begehbare Objekt, angefertigt nach einer kleinen Zeichnung und das etwa 1/3 des Raumes einnimmt, finde ich allerdings recht überflüssig und daneben in seiner Proportion - genauso wie die blöden großformatigen Materialschlacht-Bilder ("Schlecht malen kann ich sehr gut."). Hua, gruselig. Angenehm die Musik an den Soundstationen, die auf Knopfdruck atmosphärische Horrorfilmmusiksounds und Nervenverzerrer produzierten. Der Katalog scheint mir aber dann wieder recht schön zu sein mit seinen ganzen Texten und Filmst...

Ghost Story of the Snow Witch / Kaidan Yuki Jorou (Tokuzo Tanaka, Japan 1968)

Der 2007 verstorbene Tanaka ist wohl am ehesten für seine ZATOICHI-Beiträge und seine grimmigen Samurai-Filme SLEEPY EYES OF DEATH, sowie THE BETRAYAL (über den ich hier schon etwas geschrieben habe ) bekannt. Wie schon in BETRAYAL überzeugt auch diese Geistergeschichte durch ihre unglaublich dichte Atmosphäre und die enorm gelungenen Bilder. Die musikalische Untermalung durch Akira Ifukube trägt da enorm viel bei - es ist schlicht ein Geniestreich, wie hier zusammengewirkt wird. Die Liebe zwischen einem Skulpurenbildhauer und einer unbekannten Frau, die urplötzlich in seinem Dorf auftaucht, nimmt familiäre Formen an, als sie sich ihre Liebe gestehen. Dabei hätte Yosaku sich nicht von der Schönheit Yukis blenden lassen sollen - die Ähnlichkeit zur Snow Woman, zur Schneehexe, die in den Wäldern ihr Unwesen treibt, ist offensichtlich. Bei ihrem fesselnden Anblick, so die Legende, erstarren die Menschen zu Eis. Doch davon will Yosaku nichts wissen. Auch der korrupte Stadtvorsteher, d...

Tora-san's Runaway / Otoko wa tsurai yo: Boukyou hen (Yoji Yamada, Japan 1971)

Torajiro kehrt nach Hause zurück, da er seinen Onkel im Traume dem Tode nahe sieht. Diesem geht es aber ziemlich gut, und in Toras Wiederkehr mischen sich für alle Beteiligten Freude, Last und Schmerz. Ein Bekenntnis, endlich ein vernünftiges Leben zu führen, das seine Schwester Sakura aus ihm herauszwingt, führt Tora zu Setsuko, der Tochter einer Sojafabrikantin. Tora findet dort Unterschlupf, beginnt regelmäßig zu arbeiten - und verliebt sich in die Tochter. Der fünfte Tora-San-Film zeichnet sich durch ein ungewohnt ernste Grundstimmung aus. Das ist nichts völlig Außergewöhnliches, auch die vorherigen Teile der Reihe sind ja unter Tragikomödie zu verbuchen, doch in dieser Folge sind tragische Motive vorherrschend. Tod, Eltern- und Vaterlosigkeit, Alleinsein, Enttäuschungen sind die Eckpfeiler. Wieder eine Liebe und ein Ausblick auf ein geordnetes Leben - da kommt das Unerwartete - alles ist perdue. Torajiros Bekenntnis zum Wanderdasein, die Akzeptanz seines Wesens ganz am Ende...