Es gibt Kinomomente, die sind so überdeckt von Geraune und unklaren Vorahnungen, dass einen die Ungewissheit, was denn nun zu erwarten sei, fast verrückt machen könnte. Entsprechend ambivalent habe die Vorführung von Takashi Ishiis Yakuza-Klassiker-Fortsetzung GONIN SAGA erwartet. Wird das nun eine langweilige Fortsetzung des heiligen Gangsterfilm-Grals, eine Schändung des eigenen Legendenstatus gar? Oder sollte der Film vielleicht sogar was können? Die Meinungen und die Stimmungslage, die man im Vorfeld aus dem Programm-Macher-Team der Nippon Connection herausdestillieren konnte, war ebenso ambivalent. Und Ishii ist auch kaum zu greifen, ein Regisseur, der schon immer alles gemacht hat: zuletzt etwa wieder Pinku-Erotikfilme mit so vielversprechenden Titeln wie SWEET WHIP (2013) oder NIGHT IN NUDE (2011) - etwas, was so gar nicht ins bierernst genommen werden wollende System des europäischen Filmautorenbegriffs passen will. Und so wurde auch, offen und ehrlich, in der Anmoderation...
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