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Posts mit dem Label "Seijun Suzuki" werden angezeigt.

Kageroza / Heat Shimmer Theater (Seijun Suzuki, Japan 1981)

Seijun Suzukis nach Hitze flirrendes Theater ist ein abstrakter Film, wie ein Spielfilm kaum abstrakter sein könnte. Der Schriftsteller Shungo Matsuzaki (Yusaku Matsuda) begegnet einer mysteriösen Frau namens Shinako (Michiyo Ookusu), die immer auf steilen Treppen zu stehen scheint, und die auf dem Weg ins Hospital ist. Sie erinnert ihn im Aussehen an seine verflossene Geliebte - oder an seine verstorbene Frau, die er sich zurück ins Reich der Lebenden wünscht. Die Figuren materialisieren sich hier wie Geister und geben der Erzählung eine Richtung, die mit der Realität nichts zu tun hat. Imagination, Wunsch, Traum, Erinnerung und Hoffnung weben einen dichten narrativen filmischen Teppich, der bald kaum mehr zu entwirren ist. Jeder Schnitt katapultiert etwas Unerwartetes auf die Leinwand, keine Szene ist vorhersehbar. Ein Verknüpfung gibt es selten. Rote Beeren allerdings scheinen wichtig zu sein - elegant rollen sie der Frau aus dem Mund in beliebiger Zahl. In einem Bottich versinkt...

Stanley Kubricks KILLER'S KISS vs BRANDED TO KILL von Seijun Suzuki

Beide Filme in körnigem Schwarzweiß. Da kann man eigentlich schon beginnen mit der Interpretation. Beide Filme: Noir-Adaptionen. Bei Kubrick mit Engagement: auch Melodram, Großstatdtfilm, Boxerfilm. Hitchcock. Genremixer. Die Helden geraten in die Malaise, aus der kommen sie kaum wieder raus; Schuld daran hat auch wieder einmal: die Frau. Bei Kubrick in blond, als Gegensatz zur allesumfassenden Düsternis, zum Grau des Mietzimmers hoch über den Straßenschluchten. Wer so lebt hat nur zeitweise einen Vertrag mit seinem Leben. Morgen können die Koffer schon gepackt sein, der Zug bestiegen und: wo geht's hin? In eine andere Großstadt, klar, auf's Land wäre keine Option. Bei Suzuki ganz anders: volle Konzentration auf das Noir-Drama. Wobei wenn man bei Suzuki sagt: Drama, dann meint man immer auch: Komödie. Aber mit dem ureigenen Suzukihumor. Ist ja nicht so, daß das direkt lustig wäre, was man da sieht. (Ausnahmen gibt es aber auch: in DETECTIVE BUREAU 2-3: GO TO HELL BASTARDS (1...

Snapshot Shorts Vol. 1

Da ich momentan ziemlich beschäftigt bin und nicht so richtig zum Schreiben komme, trage ich hier jetzt unter dieser neuen Rubrik Filme nach, für die mir die Zeit gefehlt hat, die ich aber nicht unerwähnt lassen wollte. Als da wären: Death Note 2: The last name (Shusuke Kaneko, Japan 2006) -- ist die Fortsetzung des Fantasy-Selbstjustiz-Popcornfilmchens DEATH NOTE , das in seiner schieren Länge von beinah 2 ½ Stunden wenn nicht ermüdend, so doch sehr gedehnt wirkt und mit deutlich zuviel Plotschleifen auffährt. Schon die Entscheidung, das simple Konzept das Death Note-Notizbuch um etliche Regeln zu erweitern, nur um aus dem zweiten Teil ein Katz-und Maus-Spiel machen zu können, scheint mir mißlungen und bläst den Film unnötig auf. Das lenkt alles ab von der zwar skurrilen aber reizvollen Grundidee. Aber damit nicht genug – auch das Potenzial der Einführung eines zweiten Todesgottes wird verschenkt, einmal sogar unfreiwillig komisch. Schade. Ansonsten bleibt positiv festzuhalten, ...