Direkt zum Hauptbereich

Posts

Posts mit dem Label "Hongkong" werden angezeigt.

HKIFF 2019 ~ Three Husbands (Fruit Chan, Hongkong 2018)

Im dritten Teil seiner Prostitutions-Trilogie , achtzehn Jahre nach Durian Durian (2000) und dem großartigen  Hollywood Hong Kong  (2001), verknüpft Hongkongs Independent-Regielegende Fruit Chan mehrere bisweilen schwer erträgliche Erzählstränge zu einem allzu offensiven Missbrauchsdrama.  Inhaltlich relativ komplex und stark verwoben mit seinem Handlungsort Hong Kong und den umliegenden chinesischen Provinzen, wird die Hauptfigur Ah Mui von der furchtlosen Chloe Maayan als geistig  leicht behindertes Tanka-Boot - Mädchen kongenial gespielt. Eine junge Frau, die von ihren drei Ehemännern an jeden dahergelaufenen Zahlungswilligen verkauft wird. Der Film ist allerdings ästhetisch unfassbar krude umgesetzt, vor allem wenn es um die Metaphorik für den Geschlechtsakt oder generell die weibliche Fruchtbarkeit geht, deren Bann sich "der Mann" wie schicksalshaft einfach nicht entziehen kann.  Die Inszenierung des weiblichen Geschlechts in seinen verschiedene...

Mad World - Hong Kong's entry for the foreign language Oscar (Wong Chun, 2016)

Wong Chun's debut feature film is not really part of the Hong Kong International Film Festival , but one I did see during my stay here at Mongkok's Broadway Circuit outlet as a regular screening on a sunday morning. It's a quiet and atmospheric film that is quite beautifully shot and extremely well acted by Eric Tsang (kudos!) and Shawn Yue, his son suffering from bipolar disease. It's a film about fatherhood and responsibilities, about getting old in financially difficult times. They both live in a shared flat with three other parties. No one seems to be able to pay rent anymore in Hong Kong. It's really depressing. Mad World is definitely worth watching, as it has been screened in Busan and in Toronto. It got mixed reviews overall, but I really don't understand why. There are no loose ends, the plot is fragmented with flashbacks to family history, but that always makes sense and adds to the depth of the characters. I really liked it and...

Operation Mekong (Dante Lam, HK/China 2016)

 Vor dem Hintergrund erfolgreicher Serienformate wie etwa Narcos auf netflix kann man auch deren Nachahmung von solch südostasiatischen Ablegern verstehen, die im sogenannten Goldenen Dreieck von Laos, Thailand und Myanmar spielen: dort wird traditionell Schlafmohn angebaut, das anschließend zu Heroin verarbeitet wird. Hier nun also ein großchinesischer Blockbuster, der einen seiner erfahrensten Actionregisseure aus Hong Kong ans Ruder lässt: Dante Lam. Der hat nach seinem überragenden Frühwerk und der Leuchtrakete The Beast Stalker seit längerem jedoch eine Flaute: The Viral Factor, Fire of Conscience und Stool Pigeon waren nicht viel mehr als routiniertes Handwerk. Doch dann die Rückkehr auf beinahe altes Formniveau mit dem durchgedrehten That Demon Within und dem sagenhaft dichten Unbeatable mit einem unfassbar guten Nick Cheung in der Hauptrolle. Sein Radrennfahrer-Drama To The Fore (2015) allerdings war wiederum eher etwas für die Tonne. Auch visuell, eigentlich im...

Bitter Money (Wang Bing, Hong Kong/Frankreich, 2016)

 Es sind ganz verschiedene Eindrücke, die mich an Wang Bings Dokumentarfilm BITTER MONEY nicht mehr loslassen. Stärker übrigens,  als das bei TA'ANG der Fall war, alleine schon, weil ich hier die Kamera viel interessanter finde. Aber was es genau ist, weiß ich nicht (und TA'ANG abwerten, das will ich nun gleich gar nicht). Es geht um prekäre Arbeitsverhältnisse: arme Leute aus den ländlichen Gegenden reisen in eine Großstadt, um dort in einer, mehreren Textilfabriken zu arbeiten. Irgendwo in China gibt es eine solche Stadt, wo eben viele kleinere Unternehmen angesiedelt sind, und dort strömen eine ganze Menge Leute hin. Man wohnt auch dort, baut sich vielleicht was auf. Der Film beginnt am Anfang der Reise, im Zug. Alle sitzen, schlafen, essen, quatschen stundenlang mit- und gegeneinander. Verlorene, Familien, Liebende, auf der Suche nach Geld, Glück, Sicherheit. Einer Zukunft. Dann kommen sie in der Stadt an und arbeiten, essen, schlafen. Laufen herum, telefonieren. Wang...

The Taking of Tiger Mountain (Tsui Hark, China / Hongkong 2014)

Tsui Harks jüngste 3D-Filmoper, die nach zwei Wochen Spielzeit das chinesische  Boxoffice zu neuen Höhenflügen gebracht hatte, hat ein paar wirklich herausragende Szenen zu bieten. Am Beeindruckendsten ist vielleicht der Kampf des Helden als Undercover-Agent Yang Zirong (Zhang Hanyu, der wenig wie Hugh Jackmans Wolverine aussieht) mit einem riesigen aggressiven Tiger, der ihn urplötzlich in der schneebedeckten Wildnis Nordchinas überfällt. Zirong flüchtet sich um Haaresbreite auf einen Baum, wo er aber beileibe nicht sicher. Der Tiger folgt ihm, mit List und Tücke, versteckt sich, springt hervor, schlägt die Krallen in den Stamm, dass es dem Helden einen Arm herausgerissen hätte. Ständige Absturzperspektiven. Alles in halbdunkler Nacht vor Gewitterhimmel, der einsame Tod im Schnee, die schwarzen Krähen. So atmosphärisch wie spektakulär ist eigentlich der gesamte Film. Er erzählt die Geschichte (nach der literarischen Erzählung Tracks in the Snowy Forest von Qu Bo) einer E...

To The Fore (Dante Lam, Hongkong / China 2015)

Mit viel Aufwand wurde dieser Film produziert: die Schauspieler mussten sechs Monate mit dem Rad trainieren, gedreht wurde in verschiedenen Ländern auf mehreren Kontinenten, die Hürde, sich als Mann die Beine zu rasieren war wohl für viele Darsteller nicht einfach. Kein Witz. Der taiwanesische Radhersteller Merida stellte über dreihundert Räder zur Verfügung. Nach dem großartigen UNBEATABLE also ein weiteres Sportler-Drama von Actionmaestro Dante Lam. Und dennoch ist TO THE FORE im Kern wohl oder übel  nichts anderes als eine Liebesgeschichte. Zwei gut aussehende Sportler kämpfen um dieselbe Frau und ums gelbe Trikot. Und ein Koreaner will ihnen die Suppe vermiesen. Es ist der Sprung vom Amateur- zum Profisport, dabei kommen wie zwangsläufig ein paar zwischenmenschliche Ideale unter die Räder, einmal geht es im bedingungslosen Kampf auch um Doping. Und dennoch, wie gesagt, geht es vor allem um die Liebe, und wenn es nicht klappt, dann wird gierig Whisky getrunken. Ein b...

9413*, Hongkong/Seoul-Tagebuch, Teil 3

Es scheint, als habe die mediale Propaganda-Maschinerie ihr Ziel erreicht: Während sich für einen Flug nach Okinawa am Schalter nebenan früh eine beachtliche Warteschlange bildet, sind wir auf dem Flug nach Seoul insgesamt zu fünfzehnt - 10 maskierte Passagiere, 5 unmaskierte Crew-Mitglieder. Nun ist es ein früher Flug einer regionalen Hongkonger Billig-Airline, voll wäre das Flugzeug auch unter normalen Umständen wohl nicht gewesen. Dennoch hat die Situation etwas Gespenstisches. Am Flughafen in Incheon dann ist davon wenig zu spüren. Eine Schleuse zum Temperaturmessen, ein paar Maskierte hier und da, aber sonst business as usual, so scheint es. Mein erster Eindruck von Seoul nach der knapp vierzigminütigen Fahrt in die Stadt: größer, weitläufiger als Hongkong und auch gemächlicher, einschließlich der wahrscheinlich langsamsten Rolltreppen, die es irgendwo auf der Welt gibt. Und was die nächsten Tage immer wieder zum Hindernis wird: fehlende Sprachkenntnisse allenthalben, hier Korea...

9413*, Hongkong/Seoul-Tagebuch, Teil 2

Da wählt man aus Jux einen Titel - und schon kommt die Realität dem Sprichwort näher, als es einem lieb ist: 9413 und MERS allenthalben. Die TVB-Nachrichten schießen sich darauf ein, China gibt eine Reisewarnung für Südkorea heraus, in Seoul verweilende Studenten aus Hongkong treten mitten im Semester die Flucht an (und werden prompt vom Dozenten rausgeschmissen). Und das alles obwohl sich bislang alle Verdachtsfälle in Hongkong als negativ herausgestellt haben. All das erinnert an die Berichterstattung deutscher Medien zu SARS damals. Dieselbe Hysterie, dieselbe Meinungsmache. Da werden dann auch die nüchternen Einschätzungen der WHO und der südkoreanischen Experten von radebrechenden Hongkonger Ärzten hinterfragt. Bitteschön ja keine Vernunft und Gelassenheit aufkommen lassen. Passend dazu sehe ich Choi Kai-kwongs Indie-Produktion THE SAND PEBBLES, die er selbst in einige Kinos gebracht hat. Choi ist aus seiner Generation einer der wenigen, die immer noch mit allen Mitteln versuche...

9413*, Hongkong/Seoul-Tagebuch, Teil 1

von Stefan Borsos Eigentlich hätte an dieser Stelle ein Text/Bild-Essay zu Daniel Lee und dessen neuestem Film DRAGON BLADE stehen sollen, aber wie das manchmal so ist, hat sich alles etwas nach hinten verschoben und es ist schon Zeit für den ersten Teil meines Tagebuchs, das ich auf einer Forschungsreise nach Hongkong und Seoul führe und unregelmäßig alle paar Tage hier veröffentlicht wird. Nun hielt sich mein Bedürfnis nach Tagebuchführen bislang in engen Grenzen und auch mein Talent für spannende Alltagsbeobachtungen dürfte allenfalls mäßig ausgeprägt sein. Mögen folgende, mehr oder minder zusammenhängende Impressionen und Notizen dennoch von Interesse sein! Es ist bereits der fünfte Tag in Hongkong und der schwül-heiße Sommer bleibt unbarmherzig. Nichtsdestotrotz scheint in der Filmwelt momentan eine enorme Betriebsamkeit zu herrschen. Carol Lai, Alan Mak und Lawrence Ah Mon befinden sich in der Vorproduktion für neue Projekte, Henry Lai legt gerade letzte Hand an die Filmmusi...

Don't Go Breaking My Heart (Johnnie To & Wai Ka-Fai, Hong Kong 2011)

Der Crash der Lehman Brothers wirkt sich auch in der hongkonger Finanzwelt katastrophal aus. Viele verlieren ihre Jobs und räumen die Büros. Dananch: leere Schreibtische, leere Räume. Über leeren Raum hinweg entsteht auch eine Liebesgeschichte, zunächst mit Post-Its an den Fenstern: Signale der Kontaktaufnahme hinüber zum Büro im anderen Gebäude. Die sollen die hübsche - und sehr aufrichtige - Analystin Yen becircen (Gao Yuan-yuan), was auch funktioniert. Jedoch, Banker Sean (Louis Koo, nonchalant) ist ein Weiberheld. Aber da ist noch eine andere verlorene Seele (Kevin), gespielt von Daniel Wu, der gute Gegenpart zum Hallodri, allerdings gerade dem Alkohol verfallen, weil: Krise. Aber auch er füllt Räume aus: er ist Architekt. Und jenseits von Post-Its baut er ihr dann gleich ein ganzes Gebäude, riesengroß in Suzhou (ihrer Heimat). Nach ihrem Schatten ist es geformt, den sie an die Wand warf als sie sich am ersten Abend trafen. Es ist also ein permanentes Spiel mit Räumen und de...

The Viral Factor (Dante Lam, Hongkong/China 2012)

The Viral Factor ist ein überbordender Koloss. In gut zwei Stunden wird hier ein Actionfeuerwerk veranstaltet, das seinesgleichen sucht. Die Setpieces reihen sich dabei jedoch mit einer Regelmäßigkeit aneinander, dass es beinahe schon wieder langweilig wird. Zu allererst wird hier immer wieder verfolgt: zu Fuß, mit dem PKW, dem Kleinlaster, dem Motorrad, und dann, als Höhepunkt: mit Helikoptern durch die Hochhausschluchten Kuala Lumpurs, mit einer Ehrenschleife vor den Petronas Towers. Sightseeing à la Dante Lam. Dann freilich, wird ununterbrochen geschossen. Mit den unterschiedlichsten Feuerwaffen, und Waffennarren dürften hier ihre wahre Freude haben bei diesem "Gunporn". Die Tonspur hyperventiliert dazu. Die Produktion des Films verschlang über 200 Millionen HK$, gedreht wurde hauptsächlich in Malaysia und an einigen weiteren verschiedenen internationalen Schauplätzen, vor allem im Nahen Osten. The Viral Factor ist das Werk eines Big Budget-Regisseurs. Der Plot ...

Hong Kong International Film Festival 2014: BLIND MASSAGE (Lou Ye) ~ SHADOW DAYS (Zhao Dayong) ~ THAT DEMON WITHIN (Dante Lam) ~ ICE POISON (Midi Z)

Ein Film von Lou Ye, TUI NA / BLIND MASSAGE , einem chinesischen Regisseur der sogenannten „sechsten Generation“, der mit der Zensurbehörde seines Landes schon seit Jahrzehnten immer wieder aneinandergerät. Seine Filme werden mindestens zensiert, meistens landen sie direkt auf dem Index. Und da ist es kein Wunder, dass dieser regimekritische Nestbeschmutzer ein Liebling europäischer Filmfestivals ist, die sich selbst allzu gerne progressiv und aufgeklärt präsentieren. Das könnte natürlich prinzipiell gewaltig abschrecken und zu trotziger Verweigerungshaltung führen – was natürlich auch wieder total albern wäre. Und dann: einer meiner chinesischen Lieblingsfilme stammt genau von diesem Lou Ye, es ist der in Shanghai spielende Film SUZHOU RIVER (2000). Vor allem seine suggestive Kameraarbeit ist es, die einen völlig fassungslos werden lässt, die immer wieder wie in einem zärtlichen Rausch die Bilder über den Plot dominiern lassen, und die mich damals schwerwiegend beeindr...

Man of Tai Chi (Keanu Reeves, USA / China / Hongkong 2013)

MAN OF TAI CHI ist ein Martial-Arts-Genrefilm, der auf einer sehr simplen Storyline aufbaut (anscheinend wurde tatsächlich vier Jahre am Drehbuch gearbeitet, was dann doch eher verwunderlich ist) und der einigen Kritikern als stümperhaftes Machwerk aufstößt. Nun, man könnte den Plot auch als bare to the bone (oder einfach: klassisch) bezeichnen, was sich dann schon besser anhört. Und Reeves' Bemühungen, mit seinem ehemaligen Stuntman und Kampfkunstlehrer aus MATRIX-Zeiten einen Film zu drehen, der hier die Hauptfigur und den Tai Chi-Eleven namens Chen Linhu / Tiger Chen spielt, als eine bemerkenswert persönliche Entscheidung begrüßen. Mit an Bord ist auch der legendäre Yuen Woo-ping als Garant für Kampfkunstchoreographie, sowie Kameramann Elliot Davis (TWILIGHT, DOGTOWN BOYS, OUT OF SIGHT), der sowohl das ländliche China jenseits der Großstädte derart einzufangen weiß, als ob man sich in einem klassischen Kung Fu-Film befände, als auch die lackierten Oberflächenfassaden eines ...

Drug War / Du zhan (Johnnie To, China/Hongkong 2012)

Viel Aufhebens wird gemacht um Johnnie Tos "erste" Mainland-Action-Produktion (obwohl der Film durchaus HK-co-produziert ist und auch teilweise in Hong Kong selbst spielt, die zweite Hauptfigur Honk Kong-Superstar Louis Koo ist und To die Romcom DON'T GO BREAKING MY HEART (2011) ebenfalls schon in China drehte) - und damit soll einerseits darauf abgehoben werden, dass das Filmemachen in Hong Kong (wieder mal) in einer Krise stecke, und andererseits der chinesische (Absatz-) Markt, alles dominierend, die habgierigen Krallen ausstreckt. Und in gewisser Weise sind die Befürchtungen auch berechtigt, denn was wird aus dem "unabhängigen" Filmland Hong Kong, wenn sogar schon Johnnie To, eine Ikone der Stadt, seine Filme nach den zensurkonformen Mainlandbedingungen ausrichtet! Aber man darf sich beruhigen: DRUG WAR ist ein echtes Johnnie To-Brett geworden. DRUG WAR wird dominiert von formalen Strukturen, die über zwei Knotenpunkte die Entwicklung des Films steue...

HKIFF: Cold War (Longman Leung & Sunny Luk, Hongkong 2012)

Ein kalt glänzer und stark verwickelter Polizeithriller im Stile der INFERNAL AFFAIRS-Filme, der diesen jedoch nicht mal ansatzweise nahe kommt und Schnittgewitter mit Spannung, Bombast mit Größe verwechselt. Dabei ist es bemerkenswert, mit welcher Konsequenz diese Linie von den beiden Regieneulingen durchgezogen wird, und mit welcher Souveränität der Cast agiert (vorne weg: Aaron Kwok und Tony Leung). Das hält den Film stilistisch durchaus zusammen, jedoch sind die Figuren dermaßen in ihren Funktionen gefangen, dass eigentlich keine einzige dem Zuschauer nahe kommt. Auch in diese Richtung also bleibt der Film ein kaltes Monument der reinen Oberfläche aus Stahl, Glas, Form, Funktion, Sinn und Zweck. Menschliches - auch wenn es immer wieder um Schicksale gehen soll - findet quasi nicht statt. Dass es im Film auch keine einzige irgendwie relevante Frauenrolle gibt, darüber muss man wohl auch geflissentlich hinwegsehen. Der Thriller über die Korruption in den obersten Etagen der hong...

Berlinale: The Grandmaster / Yi dai zong shi (Wong Kar-wai, Hongkong/China/Frankreich 2013)

THE GRANDMASTER, ein Film wie nicht von dieser Welt, einer, der sich merkwürdig, der sich wie eine lange Erinnerungsspur in die Vergangenheit hinein anfühlt, der auf der Lebensgeschichte des Wing Chun-Experten Ip Man (Tony Leung) basiert, dem legendären Lehrer von Bruce Lee. Der Film erzählt vom Kampf zweier Martial Arts-Meister vor dem Hintergrund der Kriegswirren um die japanische Invasion. Zugleich ist der Film aber auch eine Liebesgeschichte (Zhang Ziyi). Ein Film der Gesichter in Groß- und Nahaufnahmen, des Ornamentalen, der entrückten Räume. Ein Film, der vorgeblich historisch erzählt und doch völlig ahistorisch ist in seiner Raumabbildung, in seinem wie von allem losgelösten Erzählfluß. Wobei "erzählen" wortwörtlich zu verstehen ist, denn THE GRANDMASTER ist ein völlig - Entschuldigung - verlabertes Kammerspiel mit eingestreuten Kampfkunst-Sequenzen. Ein cineastisches Erzählen mit den Mitteln der Bilder findet quasi nicht statt. Die Kämpfe sind rasend schnell, e...