In Zhang Yimous Alltagsdrama aus der mittleren Schaffensphase sieht man die Bestrebungen der 5. Generation chinesischer Filmemacher noch deutlicher offenbar, als in seinen späteren Werken - oder gar in solch staatsdienenden Entgleisungen wie der Eröffnungsshow bei den olympischen Spielen in Peking oder dem durchkommerzialisierten, touristischen Event - Wasserballett im provinziellen Yangshuo, das mit viel Liebe, Pomp und Feuerwerk eine in China allseits bekannte Liebesgeschichte jeden Tag aufs neue inszeniert und zelebriert. Keine Frage, auch dieser Zhang wird in seiner Heimat geliebt, nur in unsere westlichen Kategorien des regimekritischen, aufbegehrenden Künstlers passt er dann nicht mehr so gut. Da wird dann auch schnell gespottet, denn man fühlt sich ja im Besitz der alleinigen und allgemeingültigen Wahrheit. Und die moralische Hoheit hat man sowieso, klar. Happy Times jedenfalls ist kein eskapistischer Heldenschnack, sondern eine Geschichte aus der Mitte der untersten Ar...
texte für asiatische filmkultur