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Es werden Posts vom Februar, 2017 angezeigt.

The Ebb of Forgetting (Liryc Dela Cruz, Philippinen 2016)

Liryc de la Cruz is a young filmmaker from Mindanao, the Philippines, and was an assistant to Lav Diaz a couple of times (e.g. during   Norte, the End of History ).   "Like walking through an endless dream"   is a line that preludes the opening scene and what follows is the meanderings of a woman through woods and brushland, until she finally arrives at some kind of seashore - in search of another person which might exist only in her own troubled mind. You can obviously see and feel the influence of Lav Diaz in the imagery and the pictures of the first half of this 17 minute short film. So, this starts like a tribute to him, a continuation maybe that might give the filmmaker its own place in cinematic history.  It definitely is film about remembrance aswell, which is more obvious in the second half. It is very open in its structure and towards a possible meaning. I guess, you could read some political meaning into it, too, as the Philippines have got a heavily bur

Raees (Rahul Dholakia, Indien 2017)

 Die Geschichte des Gangsters und Spirituosenschmugglers Raees (Shah Rukh Khan) im Gujarat der 80er und 90er-Jahre, und wie er mit seiner Unerschrockenheit ganz an die Spitze der Macht gelangt. Doch dann der Fall: zur Strecke gebracht durch die Hartnäckigkeit eines einzigen Polizisten namens Majmudar (gespielt von Nawazuddin Siddiqui). Ein Epos, das sogleich mindestens drei Assoziationen und Verbindungslinien aufscheinen lässt: eine, die zu Coppolas Epos Der Pate reicht, eine weitere zu den aktuellen Serienproduktionen wie Narcos , und eine zu den Anfängen von Shah Rukh Khans Karriere, noch vor seiner Zeit als er den hanswurstigen Schwiegermutterliebling zu verkörpern wusste, wie kaum ein anderer. Als er die Bösewichte spielte, die zu Sympathiefiguren wurden, obwohl sie drastische Gewaltverbrechen begingen.  Das ist hier in Raees nicht viel anders: immer wieder schockiert der Film geradezu, etwa in den Faustkampfszenen, die von einer Härte sind, die man eher mit südkoreanisch

The Oil-Hell Murder (Hideo Gosha, Japan 1992)

 In diesem allerletzten Film von Hideo Gosha, der zwar von Shochiku - aber auch von Fuji TV - produziert wurde und vielleicht auch deswegen manchmal artifizell wirkt und ausschaut wie ein TV-Film (vor allem wegen der ziemlich sterilen Kulissen), wird die Geschichte einer Leidenschaft, dann eines Untergangs und schließlich eines Mordes erzählt. Fantastisch dabei die beiden Hauptdarstellerinnen Kanako Higuchi ( Ronin Gai, Zatoichi, Achilles and the Tortoise ) und Miwako Fujitani (aus Ryu Murakamis Raffles Hotel ), in einer Nebenrolle auch ein bekannteres männliches Gesicht wie Renji Ishibashi ( Outrage, Gozu, Audition ).  Die Ehefrau eines etwas tumben Ölhändlers kann ihre Blicke nicht mehr von ihrem nun erwachsenen Neffen fernhalten und ist bald bereit, jedes Tabu für ihre wachsende Leidenschaft zu ignorieren. Dumm nur, dass dieser sich mit der Tochter seines Bosses eingelassen hat. Das fliegt aber bald auf und weil hier Klassenschranken missachtet wurden, gibt es Schläge: und nu

Exzesse in der Hölle: Alipato – The Brief Life of an Ember (KHAVN, Philippinen 2016)

 Mondomanila im Jahr 2031: in einem philippinischen Slum leben die Ärmsten der Armen und verdienen ihr Geld mit der Gewinnung von Kohle. Die „Kostkas“, eine Bande von Straßenkindern, ziehen marodierend und mordend durch die „Schwarze Stadt“. Irgendwann wird es dem Anführer aber zu doof, dieses ewige Klein-Klein: er fasst den Plan, die Zentralbank auszurauben. Was freilich schief geht, und so muss er für 28 Jahre in den Knast. Als er schließlich wieder herauskommt, ist er ein alter Mann. Aber nicht weniger brutal. Und dann ist da noch die Frage, wo eigentlich die Beute hingekommen ist.  Die Filme des philippinischen Independent-Regisseurs und Punkpoeten KHAVN de la Cruz waren schon immer keine leichte Kost. Die südostasiatische Metropole wird hier als erbarmungsloser Moloch dargestellt, in dem Raub, Vergewaltigung, das Morden auf der Tagesordnung steht, und wo zudem der ohrenbetäubende Soundtrack der Stadt mit der viel zu heiß herabbrennenden Sonne den Schauplatz in eine Variation