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Es werden Posts vom Juni, 2016 angezeigt.

India x 5 - Of Kites, Pigs, Thieves, Dysfunctional Families and Chess Players

~ by Arsaib Gilbert  (Arsaib Gilbert is a film critic contributing to Yam-Magazine and filmlefou.com. He lives in New York.)   Patang (Prashant Bhargava, 2011) An impressionistic collage of visions and emotions, Patang (The Kite), similar to the city symphony films of the silent era, employs a lyrical, quasi-documentary approach in its portrait of daily life within a metropolis while capturing the pulse of the setting through its fractured visual and montage techniques. Loosely structured around a Delhi-based businessman's long-delayed visit back home to his family in old Ahmadabad, the film is appropriately set during the city's annual kite festival, herein symbolizing the precarious, indeterminate nature of life and relationships. Debutant feature director Prashant Bhargava, a Chicago-born multimedia artist of Indian descent who passed away in 2015 at the young age of 42, seldom veers toward the indulgent as he strikingly forges his fragmented aesth

Tamasha - Der Zauber in Dir (Imtiaz Ali, Indien 2015)

  Warum immer dieselbe Geschichte erzählen? So steht es auf dem indischen Filmplakat dieser Romanze von Imtiaz Ali, und das gibt schon sehr schön vor, wohin es in Tamasha geht. Denn die Tagline ist zudem durchaus auf einer Meta-Ebene zu verstehen. Der Film erzählt eine Liebesgeschichte, so wie wir sie kennen und hunderte Male bereits gesehen haben – aber neu, er bricht sie auf, wiederum durch eine Geschichte, die -als fake- die eigentliche wahre Geschichte des Geschichtenerzählers ans Tageslicht bringt. Aber um weniger theoretisch zu bleiben: zwei Menschen begegnen sich auf Korsika – und aus einer Laune heraus, weil das ja langweilig wäre, beschließen sie, fiktive Biographien anzunehmen und alles zu tun, auf was sie Lust und Laune haben. Es soll auch ausdrücklich viel geschwindelt werden. Nur: die wirklichen Namen und die Biographie bleiben unbekannt, und das ist dann so wie beim Karneval: „was in Korsika geschieht, das bleibt in Korsika.“ Augenzwinkern. Ved, gespielt von Ranbir

Neerja (Ram Madhvani, Indien 2016)

Sonam Kapoor spielt die indische Stewardess Neerja Bhanot, die es mit ihrem heldenhaften Verhalten bei der Flugzeugentführung in Karatchi im September 1986 zu einigem Ruhm gebracht hat, als pakistanische Terroristen den Pan Am Flug Nr. 73 entführten. Obwohl etliche Passagiere ihr Leben verloren, hat sie es mit ihrem mutigen Einsatz geschafft, Hunderten von Menschen das Leben zu retten - nur um dann tragischerweise das eigene zu verlieren. Seither wird Neerja Bhanot wie eine Heilige verehrt und gilt als großes moralisches Vorbild in Indien. NEERJA ist nun die Verfilmung dieser Ereignisse und zugleich - in Ansätzen - ein Biopic über seine Heldin. Und obwohl Sonam Kapoor bislang nicht gerade als Charakterdarstellerin bekannt geworden ist, meistert sie ihre Rolle doch sehr beachtlich. Besonders in den immer wieder eingestreuten Flashbacks, die wirklich großartig in den Film eingepflegt wurden, die den Charakteren den notwendigen Hintergrund geben und sie mit glaubhafter Tiefe ausgestal

Shaandaar - Schlaflos verliebt (Vikas Bahl, Indien 2015)

Liebeswirren im Prinzregentensaal Es ist eine Geschichte der Irrungen und Wirrungen, dabei eine leider allzu profane. Es geht - mal wieder - um eine Hochzeit: Die Königskinder zweier indischer Unternehmerdynastien sollen miteinander verheiratet werden. Das Dumme ist nur: Sie ist ihm zu dick, er ist ihr zu doof. Was sie an Pfunden zuviel hat, ist er an Gehirnzellen zu schlank. Darüber kann auch nicht der Sixpack hinwegtäuschen, den er den gesamten Film über ausstellt. Oder besser: Six-and-a-half-Pack, wie er einmal stolz im Film meint, da es der Hedonist nun geschafft habe, noch eine weitere halbe Muskelrolle seinem gestählten Körper anzutrainieren. Der Vater ist nicht weniger debil: Stets fuchtelt er mit einem goldenen Revolver umher und reißt generell wichtigtuerisch die Klappe auf. Und so überzogen das nun scheint, so ist es auch. Man fühlt sich wie in einem Zirkus, bei dem überall Manege ist. Alles Pailletten und immer Ramtamtam. Oder wie in Downton Abbey, St

Nippon Connection 2016: Ken and Kazu (Hiroshi Shoji, Japan 2015)

Der Konflikt, der in KEN TO KAZU das Leben der Hauptfiguren ruiniern wird, ist der Spagat zwischen dem Lebensentwurf des kriminellen Kleingangsters und dem einer bürgerlichen Existenz. Als Saki schließlich schwanger wird, setzt sie ihren Freund Ken mächtig unter Druck: endlich mit Kazu zu brechen und ein ordentliches Leben zu beginnen. Etwas, was Ken ihr wohl schon mehrfach versprochen hat, aber anscheinend nicht einhalten wollte. Die Spuren seines unsteten und kriminellen Lebenswandels werden ihm während des Films mehrfach entlarvend ins Gesicht geschrieben: Kratzer auf den Wangen, eine blutige Nase, Schwellungen und blaue Flecken von Prügeleien. Und so muss sich Ken entscheiden, ob er eine Familie gründen und es bei den Einkünften aus seiner Autowerkstatt belassen will, oder ob er dem ständigen Drängen des penetrant grenzüberschreitenden, brutalen Kazu nachgibt und weiterhin Drogen verhökert. Doch Ken kommt nicht gegen ihn an, er wirkt eingeschüchtert und scheint zuviel Angst vo