Direkt zum Hauptbereich

The Third Yakuza / Shin daisan no gokudo I + II (Takashi Miike, Japan 1996)


Da der Clan des Yakuza Reijiro Masaki (Kiyoshi Nakajo) aufgelöst wird, findet er beim bislang verfeindeten Todo-Clan Unterschlupf. Da er früher einmal das Leben des Bosses Retsu Hattori verschont hatte, wird er als dessen rechte Hand, die Nummer 2 des Clans also, an die Spitze der Führung gesetzt. Das führt bei den Mitgliedern natürlich zu massivem Unmut, da sich einige übergangen fühlen. Und schon bald beginnt der Terror und der Kampf um die Nachfolge.

Dieser frühe Film von Miike, gedreht für den Videomarkt, kann es weder mit seinen großen, bekannteren Filmen, noch mit den stilprägenden ruppigen Genreerneuern wie den Filmen von Fukasaku oder Suzuki aufnehmen. Dennoch finden sich immer wieder Ansätze, etwa im Bereich der schrägen Komik oder der ruppig-gewalttätigen Verstörung, die von einem Stilwillen des Regisseurs zeugen, der hier leider kaum zur Entfaltung kommt. Allzu behäbig schiebt sich die Handlung voran, werden Klischees und Genrestandards abgehakt (Intrigen, Mord, Rache), als dass man tatsächlich aufgerüttelt würde, oder zumindest angesaugt im Film versinken könnte. Eine mit der Spielzeit stetig wachsende Katatonie beim Zuschauer allerdings führt dazu, dass man die beiden recht knappen Teil ohne größere Schäden durchsteht. Wenn man von Miike schon alles kennt, dann kommt einem das Routinewerk THE THIRD YAKUZA gerade recht. Ansonsten ist hier eher abzuraten - auch das Bild der Veröffentlichung von Pierrot Le Fou ist eine wirkliche Totalkatastrophe. Es ist ganz klar, um was es hier (dem Regisseur und dem Label) ging: um den Broterwerb. THE THIRD YAKUZA kann man getrost vernachlässigen.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Abschied

Micha hat diesen Blog fast 15 Jahre mit großer Leidenschaft geführt. Seine Liebe zum asiatischen Kino hat ihn in dieser Zeit in Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen gebracht. Viele von euch waren ihm, wenn auch nicht räumlich, so doch gedanklich und emotional sehr nah. Jetzt ist er am 30.12.2021 zuhause in Bonn gestorben. Ich habe mich entschlossen, Michas Schneeland-Blog auch in Zukunft nicht offline zu stellen. So können Interessierte weiterhin all die klugen, detailgenauen und begeisternden Gedanken zum asiatischen Kino nachlesen, die er über die Jahre festgehalten hat.  Neben seinem Blog hatte Micha 2021 noch ein neues Projekt aufgenommen: Gemeinsam mit der Videokünstlerin Sandra Ehlen und Thomas Laufersweiler von SchönerDenken hatte er begonnen, in einem Podcast das filmische Werk von Keisuke Kinoshita zu besprechen. 25 Beiträge sind so bis zu Michas Tod im Dezember noch entstanden. Alle zwei Wochen erscheint nun eine Folge dieser Kinoshita-Reihe. V ielleicht eine schöne

House Owner (2019) ‘ஹவுஸ் ஓனர்’ (directed by Lakshmi Ramakrishnan)

 Während der Regenzeit in Chennai geht ein zurückgezogen lebendes, älteres Ehepaar durch turbulente Zeiten. Anstatt sich den Lebensabend zu versüßen, sind sie in einer endlosen Spirale der Beziehungshölle gefangen - und zwar deswegen, weil der Ehemann an Alzheimer erkrankt ist. In dieser schwierigen Situation managt die Ehefrau den gesamten Haushalt - aber nicht nur das. Sie kümmert sich freilich um alles und erträgt auch die ruppige Art des ehemaligen Armeegenerals, der sich seiner eigenen Krankheit nicht bewußt ist. Die Schärfe in der Stimme, den ehemaligen Kasernenhof-Ton, hat er leider aber nicht vergessen.    Sriranjini ist dann auch die heimliche Protagonistin und generell die Hauptfigur in diesem aufs Nötigste reduzierten Drama, die alles überstrahlt - und sie meistert die Rolle großartig. Immer wieder bricht der Film aus der aktuellen Zeitschiene aus und springt hinüber auf eine andere, vergangene. Sie zeigt, wie es früher war. Wie sich die beiden kennenlernten, wie er um si

Thittam Irandu (2021) ‘திட்டம் இரண்டு’ Directed by Vignesh Karthik

Thittam Irandu is a south Indian Tamil police procedural mixed with a nice love story that turns sour as the female detective investigates in a murder case and consecutively digs into the life of her new boyfriend . It is a very dark and atmospheric police procedural, with a hefty overstuffed script - but also with too many fade outs and accumulated scenes that make it almost impossible to find an organic flow in the long  run. It's getting quite annoying as it loses its 'natural rhythm' further down the road, if there's anything like that in filmmaking. Thittam Irandu could have been a lot better aswell with a little more effort especially in the sound department for there are endless repetitions of filler music. Wouldn't have been bad if it took care of the endless plot meanderings at the end aswell. But, there's good acting throughout, so I won't complain too much. Thittam Irandu is enjoyable for most of the running time, even though it starts to dra