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Es werden Posts vom Juni, 2014 angezeigt.

Parasite Doctor Suzune – Genesis / Kisei jui Suzune: genesis (Ryu Kaneda, Japan 2011)

“So also sieht Hentai aus, wenn man daraus einen Live-Action-Film macht!” – mit diesen Worten spottet ein User bei AsiaWiki über Parasite Doctor Suzune . Nun muss man wissen, ein Hentai ist eine völlig durchsexualisierte Variante der in Japan allseits beliebten riesengroßen Industrie der Mangakultur – und da gibt es alle möglichen Varianten, von harmlosem Blümchensex bis hin zur üblen Vergewaltigungsphantasie an Schulmädchen durch gefrustete Büromenschen. Warum es das gibt? Nun, die Darstellungen im normalen Spielfilm wären ganz einfach: verboten. Hier wird Verdrängtes, ansonsten Unmögliches kompensiert. Parasite Doctor Suzune: Genesis springt mitten in die Geschichte hinein. Eine junge Büroangestellte überfällt urplötzlich unbändige Paarungslust, und schon bespringt sie ihren Abteilungsleiter. Zum Glück ist die spärlich bekleidete Suzune zur Stelle, denn schon kurz nachdem die manische Sexmaschine am Hosenschlitz des Vorgesetzten herumschmatzen konnte, greift si

NIPPON CONNECTION 2014 - ein Festivalbericht

Wenn Naoki mit Satomi zusammen ist, Koji mit Tomoko, der brillentragende Hobbypunknerd Osamu mit „dem Hundegesicht“ Yuko – wie sie bösartig genannt wird – verkuppelt werden soll, sich Takashi währenddessen in Kaori verliebt, der und die eine vielleicht mal fremd geht, mit Satomi, Tomoko oder sonstwem, und man auch nicht genau weiß, was Satomi nachts eigentlich so treibt, wenn sie jobben geht – dann befindet man sich mitten in Daisuke Miuras turbulenter Komödie BE MY BABY (Koi no uzu, 2013). Ein Film, in dem permanent alles irgendwie auf dem Kopf steht. Ist der Titel Wunsch oder Befehl? Wohl beides, je nachdem. Wie in einem Kammerspiel schwatzt hier alles aufeinander ein, klettert übereinander drüber, auf der Suche nach der Spielekonsole etwa, die die ganze Zeit über zwitschert, schnattert und plärrt, sucht man nach Zigaretten, Bier oder Knabberspaß, klingelt zwischendurch die Tür, neue Gäste kommen, raucht die Kippe, raucht der Joint, kriegt einer einen Lachanfall, k

Nippon Connection 2014: Lesson of the Evil / Aku no kyôten (Takashi Miike, Japan 2012)

Takashi Miike hat einen dunklen, sehr dunklen Film gemacht: tiefe Blautöne, die seine Bilder einhüllen, in Kälte, Einsamkeit, Verschlossenheit. Das Menschliche ist ihnen ziemlich ausgetrieben. Beinahe so stilisiert wie der umjubelte CONFESSIONS befinden wir uns auch hier an einer Schule, in der in diesem Film jedoch ein Serienmörder umgeht. Und der Zuschauer weiß schon früh Bescheid: es ist der gutaussehende, sympathische Lehrer Hasumi (Hideaki Ito), der Dank eines Kindheitstraumas nun so einige psychologische Defekte mitbringt. Auch er tötet zunächst seine Mutter (wie der Killer in Werner Herzogs My Son My Son, What Have Ye Done? - allerdings ein über weite Strecken tagheller Film), nun Hasumi aber, der Hand an seine Schüler legt. Im wörtlichen Sinne. Zuerst diejenigen, die ihm (und anderen) irgendwie quer kommen ("bullying"), dann aber auch Mädchen, mit denen er Sex hat, und so einige mehr. Eine merkwürdige, tranceartige Szene spielt den Compagnon namens Clay ein, ein