“So also sieht Hentai aus, wenn man daraus einen Live-Action-Film
macht!” – mit diesen Worten spottet ein User bei AsiaWiki über Parasite Doctor Suzune.
Nun muss man wissen, ein Hentai ist eine völlig durchsexualisierte
Variante der in Japan allseits beliebten riesengroßen Industrie der
Mangakultur – und da gibt es alle möglichen Varianten, von harmlosem
Blümchensex bis hin zur üblen Vergewaltigungsphantasie an Schulmädchen
durch gefrustete Büromenschen. Warum es das gibt? Nun, die Darstellungen
im normalen Spielfilm wären ganz einfach: verboten. Hier wird
Verdrängtes, ansonsten Unmögliches kompensiert.
Parasite Doctor Suzune: Genesis springt mitten in die
Geschichte hinein. Eine junge Büroangestellte überfällt urplötzlich
unbändige Paarungslust, und schon bespringt sie ihren Abteilungsleiter.
Zum Glück ist die spärlich bekleidete Suzune zur Stelle, denn schon kurz
nachdem die manische Sexmaschine am Hosenschlitz des Vorgesetzten
herumschmatzen konnte, greift sie behände ein: mit einem gezielten Griff
in den Unterleib der Wütenden entfernt sie einen glibberigen Wurm, der
eben, als gefährlicher Parasit, seinen Opfern eine unbändige
Paarungslust einimpft. Aber eben auch: Kraft und Gewalt, was sie zu so
etwas wie Sex-Zombies werden lässt. Es bleibt also alles in
glaubwürdigem Rahmen.
Natürlich hat das alles einen Hintergrund, und der liegt, wer hätte
es gedacht, in der Vergangenheit der Protagonistin selbst. Ein Trauma
gilt es zu bewältigen mit dem Otosan, ihrem Herrn Papa. Und dieser ist
Wissenschaftler. Erfahrene Genrespezialisten riechen nun freilich den
Braten. Parasite Doctor Suzune: Genesis ist trotz aller hanebüchener
Abstrusitäten gar nicht so langweilig und nervig, wie man meinen könnte
– und wie man mancherorts liest...
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