Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Oktober, 2014 angezeigt.

A Traffic Controller on Crossroads (?, Nordkorea 1986)

Ein wenig berührendes Drama - aber immerhin, ein wenig tut es das schon - um eine Verkehrspolizistin in Pyöngyang, die, neu in ihrem Job, alles ganz genau nimmt. So nimmt sie direkt einen Lastwagenfahrer hoch, der sich durch ungehöriges Schnellfahren bemerkbar macht. Als sie dann aber merkt, dass er der Lieferant für die eigene Waschmaschine ist, die Frau Mutter bestellt hat, überlegt sie, ihn davonkommen zu lassen; weil: schlechtes Gewissen (die Kreuzungen im Filmtitel sind also durchaus auch metaphorisch zu verstehen - Pflicht versus Gewissen, eventuelle romantische Verwicklungen usw.). Da gerät sie aber mit der Vorgesetzten aneinander, die, ebenfalls ein scharfer Hund, vor allem um die Sicherheit auf den Straßen besorgt ist. Da gibt es kein Pardon. Letztlich ist dies aber ein Film über die Sicherheit auf den Straßen Nordkoreas. Ein Lehrfilm. Etliche Male wird über verschiedene Verstöße debattiert, die entsprechenden Straßenschilder werden sogleich eingeblendet, verschiedene

Ploy (Pen-ek Ratanaruang, Thailand 2007)

Mit europäischem Geld (co-) finanziert und dann die Premiere in Cannes, da kann man schon ahnen, wes Kind Ploy ist. An der einheimischen Kinokasse ist er dann wohl auch ziemlich gefloppt, zu schwer und künstlerisch sei der Film. Und so fügt er sich auch wunderbar ins Oeuvre Ratanaruangs ein: ein traumähnlich langsamer, ruhiger Film, dessen Charaktere tief verunsichert sind. Wenn man, wie ich, zuerst den später produzierten Nymph gesehen hat , dann mutet einem Ploy wie eine Vorstufe zu diesem an. Selbes Thema, auseinanderbrechende Ehe, Krisenauslöser dann eine dritte Person von außen (dort die Waldnymphe, hier die junge Ploy (oben im Bild)), vierter Protagonist das Setting - dort der Wald, hier das Hotel. Der große Unterschied ist sicherlich, dass Ploy noch linearer abläuft, narrativer ist in seinem filmischen Gestus, seine Verstörung noch eher bereit ist, aufzulösen. Das nicht mehr ganz junge Paar Dang und Wit kommt aus Amerika nach Bangkok geflogen, da Wits Vater verstor

Nymph / Nang mai (Pen-ek Ratanaruang, Thailand 2009)

Ein junges Paar aus der Stadt, das sich mit unausgesprochenen Eheproblemen herumschlägt, verbringt einige Tage campend in einem Urwald. Der Ehemann, ein Photograph auf Motivsuche, wird dabei auf den Wanderungen durch den Wald von einem mächtigen und zugleich mysteriösen Baum in den Bann gezogen, der ihn zunehmend stärker fasziniert. Dieser scheint sich auch in Form einer mythologisch aufgeladenen, nackten Frau zu offenbaren, die den Photographen eines Nachts in den Wald hinein lockt, ihm das Bewußtsein raubt um ihn dann auf dem massiven Wurzelwerk am Ufer eines trägen Flusses zu verzehren. Die Ehefrau hingegen, die ihrerseits eine Affäre mit ihrem eleganten Boss führt, fühlt sich nach zweijährigem Seitensprung wieder zu ihrem Gatten hingezogen - nur ist der eben jetzt verschwunden. Sie macht sich nun in den Wald auf, ihn zu suchen, nachdem er ihr zuhause, als Geist möglicherweise, erschienen war.  Pen-ek Ratanaruang entfernt sich immer weiter vom herkömmlichen Storytelling hin