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Es werden Posts vom Januar, 2015 angezeigt.

Moebius (Kim Ki-duk, Südkorea 2013)

Schon bei den Filmfestspielen von Venedig hatte Kim Ki-duks jüngster veröffentlichter Film für ordentlich Tumult gesorgt. Denn auch dieser ist wieder, nach dem großartigen Pièta von 2012 und dem überirdischen Arirang von 2011, nichts für sensible Vorschulkinder. Runterreduziert auf den Mikrokosmos Kleinfamilie, gutbürgerlich mit schönem Haus (= Anwesen) und mit permanent drohendem bourgeoisem Ennui gesegnet, rastet eines Tags die Gattin aus (toll: Lee Eun-woo in einer Doppelrolle), als sie ihren Mann beim Fremdgehen mit der Besitzerin eines Krämerladens (ebenfalls Lee, jetzt mit glatten Haaren) in der Nähe erwischt. Den Sohn interessiert das alles wenig, er läuft alienated und wie paralysiert durch seine Spätpubertät, blättert in Mangas und masturbiert, ja, irgendwie auch aus Langeweile. Bei der Attacke auf den Gatten (Cho Jae-hyun, aus Kims Address Unknown und Bad Guy ) unterliegt sie dann aber, worauf sie in einer Kurzschlußhandlung die Gewalt auf den Sohn umlenkt und dem klei

Montage / Mongtajoo (Jung Geun-sub, Südkorea 2013)

Montage ist ein enorm in sich selbst verschlungener und verschachtelter Thriller um die Entführung eines kleines Mädchens, die nie aufgeklärt werden konnte - und nun, 15 Jahre später, ereignet sich die scheinbar selbe Tat von Neuem. Für Kommissar Chung-ho (überragend: Hong Sang-soo-Regular Kim Sang-kyung), der sich damals schon völlig rücksichtslos gegen sich selbst in den Fall hineinstürzte, ist klar, dass das nun wieder derselbe Täter ist. Diesmal aber will er ihm endgültig zuvorkommen, alles richtig machen und das Dilemma von damals auswetzen - und begibt sich in ein Labyrinth, das ihn erneut an seine Grenzen bringt. Was er entdeckt, ist eine schockierende Verkehrung der Verhältnisse, die nur noch von der Tragödie, die sich dahinter auftut, überboten wird. Und eigentlich hat der Thriller alles, was so ein Film braucht: eine mehr oder weniger genrekonforme Baukasten-Story, in die man schnell reinkommt, tolle Schauspieler, kleine Detaileinfälle, die originell sind, eine oft

The Terror Live (Kim Byung-woo, Südkorea 2013)

Das Spannendste an The Terror Live waren für mich die panikartigen Managerhandlungen von Ha Jung-woo (alias Yoon Young-hwa), der sich, einmal  seine große Story gerochen, in Position bringt, fit macht für die Exklusivberichterstattung des Bombenanschlags auf der Mapo-Brücke in Seoul, welche in Panoramadistanz zu seinem Businessfenster aus dem Wolkenkratzer dramatisch die Rauchsäulen aufsteigen lässt. Ein vermutlich terroristischer Anschlag mitten in der Hauptstadt Südkoreas, und er, der vom Management wegen Betrügereien und Glücksspiel abgesägt wurde und nun Frondienste leisten muss als Radiomoderator wittert sie, endlich die Chance, den alten Posten wieder zu ergattern. Und darum gilt nun: schnell sein, Hemd wechseln, Trinken, Anzug glätten, Krawatte binden, Stimme runterkriegen, Trinken, Verhandeln mit dem Chef, Exklusivrechte einfordern, Schreien, Hetzen, nur noch 12 Sekunden bis zur Sendung. So funktioniert dieser Film, in dem dann ein kriminalistischer Aspekt greift: denn d

The Admiral: Roaring Currents / Myeongryang (Kim Han-min, Südkorea 2014)

Bei groß inszenierten Seeschlachten im asiatischen Raum dürfte einem recht schnell der tolle Red Cliff von John Woo (2008) in den Sinn kommen - ob Roaring Currents nun wirklich besser ist, wage ich nicht zu beurteilen. Er ist jedenfalls sehr überzeugend und macht eine Menge Spaß. Choi Min-sik als Aushängeschild spielt zudem ähnlich souverän, dabei natürlich nicht ganz so facettenreich wie zuletzt in New World oder im großartigen Nameless Gangster , die Hauptrolle als einen weithin gefürchteten, dabei eigensinnigen und schwer zu bändigenden Admiral. Ehrfürchtig wird sein Name geflüstert, und das sogar von seinen Gegnern, den Japanern; die zu Mittelalterzeiten Korea belagerten und nun im Oktober 1597 zum entscheidenden Schlag ausholen wollen. Angeheuert hat man noch einen bösartig dreinblickenden Piratenkapitän mit schwarzer Maske (irgendwo furchteinflößend zwischen Ran und Onibaba ), der die Feldherren wie Bettnässer aussehen lässt. Der Haken an der Sache: Yi Sun-sin (Choi) steh