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Ako / White Morning (Hiroshi Teshigahara, Japan 1965)


Ein Tag im Leben der 16jährigen Ako, die ihre Tage in einer großindustriellen Backfabrik fristet. Später zieht sie dann los mit einer Freundin und drei Jungs, ihren Kollegen, um "so viel Spaß wie möglich" zu haben. Diesen Spaß stellen sich die Jungmänner anders vor als die Frauen, und als das Auto dann im Industriegebiet eine Panne hat, drängt sich der Alphamann Ako auf.



Es gibt so Filme, die ziehen einen nach wenigen Sekunden in den Bann. Das kann nur an den Bildern liegen, am Schnitt, an der Montage im Ganzen. Denn Handlung gab es ja noch keine. Asynchroner Sound, extradiegetisch, verzerrte Musik, Kommentar aus den Geräuschen, später erst Dialoge (wenn gerade niemand spricht), Jump-Cuts ohne Ende und ein Wirbel in drei vier Minuten, der mehr zu erzählen weiß, als jeder allwissende Erzähler das mit seinem Opa-Schlapphut jemals könnte.



Dass in den Film dann so eine Gewalt, wie urplötzlich, Einzug erhalten kann, ist zutiefst beunruhigend. Und da man mittlerweile darum weiß, dass hier niemand einen Vertrag hat, ist auch alles möglich. Die Tränen der Enttäuschung der Protagonistin wiegen also schwer, und da ist man selbst entsetzt darüber, wie so eine Situation entstehen konnte. Zumal der Bedrängende nun selbst überdeutlich sieht, was er angerichtet hat. Und mit seinem verlorenen Blick aus Scham und Schuld nicht weiß wie weiter- und wieder gutmachen.

War es doch nur die ungestüme Aufdrängung eines Sympathiegefühls, das sich nicht anders zu artikulieren wußte in dieser Jugendlichkeit, die noch keine Erfahrung kennt? Das Schlimmste scheint den Beteiligten erspart geblieben zu sein (an einen Effi Briestschen Schnitt glaube ich nicht), so auch bestätigt es dach Lächeln dann auf der Rückfahrt durch die morgendliche Großstadt in der alle schlafen, auch die Ermatteten im Auto.

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