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Es werden Posts vom April, 2016 angezeigt.

Two Countries (Shafi, Indien 2015)

  "A marriage is the most important business deal in a man's life!" Vor allem dann ist die Aussage wahr, wenn man nicht viel Knete hat. Und zum Beispiel gerade seine illegale Import-Export-Firma ruiniert hat. Da kommt dem Helden Ullas (Dileep), einem sympathischen Schwindler, die Hochzeit im Hause des Kredithais gerade recht: denn dort ist auch dessen Tochter anwesend, auf die er es abgesehen hat. Diese dürfte über eine gewaltige Mitgift verfügen, was die Probleme des Anti-Helden schlagartig lösen dürfte. Ullas wähnt sich seiner Sache sicher, denn sie sitzt im Rollstuhl und die Anzahl ihrer Verehrer ist bedauerlicherweise gering. Er wirft ihr zuckersüße Blicke zu, hinweg über Gesang & Tanz, und tatsächlich, sie scheint von seinem Charme sehr angetan. Sogar der Vater, ein knallharter Geschäftemacher mit dem Ruf eines brutalen Psychopathen und mit einem beeindruckenden Schnauzer ausgestattet, kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. Das Geld, das er Ullas geliehen

Wakaranai: Where Are You? (Masahiro Kobayashi, Japan 2009)

Mit wackliger Handkamera gefilmt, ohne zusätzliches Licht, wodurch die Dunkelheit viele Details, teilweise sogar ganze Bilder zu verschlucken droht, alles ohne Musik: Masahiro Kobayashis WAKARANAI schaut nach einem waschechten Independent-Film aus. Und die Produktionsfirma namens 'Monkey Town Productions' spricht ebenfalls dafür, denn die hat offensichtlich alle Kobayashi-Filme produziert. Das dürfte folglich die eigene Produktionsfirma des Regisseurs sein. Es beginnt auch schon sehr ungewöhnlich, wie man das bei einem kommerziellen Film nicht erwarten würde: denn am Anfang des Films ist erstmal nichts. Ein Song ertönt, Gitarre und Gesang, gut fünf Minuten lang, dazu ein Schwarzbild. Dann erst beginnt der eigentliche Film mit einem Filmbild . Am Ende genauso merkwürdig: der Junge stolpert aus der Szene, eine endlose Straße entlang, so verlässt er das Filmbild, den ganzen Film. Das Ende ist ein Aufbruch ins Unbekannte. Die Kamera lässt ihn gehen, in eine ungewisse Zukunft h

Journey to the Shore (Kiyoshi Kurosawa, Japan 2015)

Für eine lange Zeit war Mizuki alleine, ganze drei Jahre. Ihr Mann war und blieb verschwunden. Ein Unfall auf dem Meer? Doch eine Leiche wurde nie gefunden. Dann setzt der Film ein, und wie damals in PULSE (2001) oder SÉANCE (2000) sind es die Schatten, in denen eine Grenze zwischen dem Jenseits und dem Diesseits überschritten werden kann. Eines morgens steht Yusuke (Tadanobu Asano) plötzlich im Raum, im Halbdunkel, ohne Bewegung. Er sei zurück gekommen, nun wieder da, auch für sie. Mizuki (Eri Fukatsu) ist freilich zunächst verunsichert, akzeptiert dann aber schnell, und mit immer größerer Freude, dass ihr Gatte nun als Geist zu ihr zurückgekehrt ist. So romantisch sich das anhört, so nüchtern ist es inszeniert. Mizuki beschwert sich dann auch erst einmal, dass er bitte seine Schuhe ausziehen soll, wenn er in der Wohnung ist. Ganz ohne Kitsch, völlig gedämpft und verhalten arrangiert Kurosawa in diesem neu entstandenen Gefüge ein Miteinander, das beide Protagonisten herbeisehnen

Galaxy Turnpike (Koki Mitani, Japan 2016)

  Es ist erstaunlich, wie harsch mancherorts die Kritik diesem Film gegenüber ausfällt. Dabei ist er doch nichts weiter, als eine harmlose Komödie. Eben auch nicht mehr, aber woher die Verärgerung? Vermutlich liegt das an einem aufgestauten Unbehagen dem Kino Koki Mitanis gegenüber, der sich schon immer nicht gerade zurückgehalten hat, wenn es um grenzwertigen over-the-top-Humor ging. Den gibt es hier freilich auch, klar, aber doch nicht in einem Ausmaße, als dass es besonders bemerkenswert wäre. Jedenfalls nicht schlimmer, als der amerikanische Hang zum flotten One-Liner oder die Albernheiten aus Hong Kong. Intensitätsgrade wie die ironischen Zynismen eines DEADPOOL aber sind (nur als Beispiel) meilenweit, bzw. hier: Lichtjahre weit entfernt. Da hält der Film immer noch toll die Balance und schubst sich nur in wenigen, ins Extrem gesteigerten Szenen über den Rand des Ufos. Das macht ihn dann alles in allem doch ziemlich erträglich, sogar erfreulich bisweilen. Das liegt aber auc