Is that what you mean by happiness?
Soweit ich weiß, ist Heinosuke Goshos Adaption von 1933 die erste der vielen filmischen Annäherungen an Yasunari Kawabatas berühmte Novelle. Hier als Stummfilm realisiert, mit sehr vielen Texttafeln im zweiten Teil, entschied er sich dazu, die eigentliche Handlung, die bei Kawabata doch recht konzise ausfällt, deutlich auszuweiten - durch etliche zusätzliche Figuren und auch durch mehrere neue Erzählstränge.
Ein riskantes Unterfangen, waren doch die literarischen Adaptionen, genannt bungei eiga, gerade deswegen bei den Filmstudios so beliebt, da die Romane bereits die Zensurstelle durchlaufen hatten und man als Filmgesellschaft sich dadurch ausreichend abgesichert fühlte. Man konnte immer auf den Ursprungstext verweisen - und für dessen Inhalt könne ein Film natürlich nicht verantwortlich sein:
Weitere Beispiele dieser Zeit: Yasujiro Shimazus Okoto und Sasuke nach einem Roman von Junichiro Tanizaki, oder Yoshimura Kozaburos Warm Current nach dem gleichnamigen Roman von Kunio Kishida, der später übrigens auch von Yasuzo Masumura nochmals verfilmt wurde.
Ein riskantes Unterfangen, waren doch die literarischen Adaptionen, genannt bungei eiga, gerade deswegen bei den Filmstudios so beliebt, da die Romane bereits die Zensurstelle durchlaufen hatten und man als Filmgesellschaft sich dadurch ausreichend abgesichert fühlte. Man konnte immer auf den Ursprungstext verweisen - und für dessen Inhalt könne ein Film natürlich nicht verantwortlich sein:
Literary works soon followed, and these literary films were particularly popular during the 1930s since, as adaptations of established, well-known works, they could avoid censorship because they need not claim the attitudes of the original author. (enacademic, Bungei Eiga)
Weitere Beispiele dieser Zeit: Yasujiro Shimazus Okoto und Sasuke nach einem Roman von Junichiro Tanizaki, oder Yoshimura Kozaburos Warm Current nach dem gleichnamigen Roman von Kunio Kishida, der später übrigens auch von Yasuzo Masumura nochmals verfilmt wurde.
Also: Hat dieser Film noch viel mit dem Original-Text zu tun? Nur bedingt. Aber ob das nun abzulehnen ist, oder die künstlerische Souveränität eines Regie-Autoren-Ichs, wäre eine ganz eigene Diskussion. Der vorliegende Film jedenfalls mäandert durch seine verschiedenen Tonlagen, und bricht nach gut 40 Minuten ordentlich ein, die ein Weiterschauen zur Mühsal machen. Erst im letzten Drittel fängt er sich wieder und kommt auch auf die Spuren Kawabatas zurück.
Dort wird es dann noch einmal richtig traurig, aber das Ende ist nun einmal unausweichlich: Der Student kehrt zurück nach Tokio, die geliebte Tänzerin wird auf der Halbinsel Izu zurück bleiben. Arme Kinuyo Tanaka, zurückgelassen und vergessen. Das unstete Leben, das sie bisher als Tänzerin führte, wird wieder Tagesordnung werden. Die emotionale Bindung, die eine andere Zukunft versprach, ist passé. Das Boot des Liebhabers fährt aus dem Hafen hinaus, entfernt sich am Horizont. Sie jedoch steht einsam im Wind, winkend, mit weichen Knien. Was soll nun werden?
Michael Schleeh
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