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Es werden Posts vom März, 2014 angezeigt.

Hong Kong International Film Festival 2014: ON THE JOB (Erik Matti, Philippinen 2013)

Das Chaos ist die Struktur. Wie in den Bildern, so geht es, zumindest auch in der erzählten Geschichte, lange sehr durcheinander. Bis man alle Handlungsfäden auseinandersortiert hat, braucht es schon ein Weile. Aber schon von Beginn an, wenn die erste Sequenz die beiden Auftragskiller bei einem "Job" zeigt, ist man vollkommen hooked. Joel Torre und Gerald Anderson sind zwei Auftragskiller, die im Dienste eines undurchsichtigen und korrupten Syndikats Auftragsmorde durchführen. Das Besondere dabei: sie sitzen eigentlich seit Jahren im Knast. Keiner würde sie als Täter verdächtigen. Ein kompliziertes System aus Schmiergeld und Gewalt ermöglicht es ihnen und den Helfeshelfern, sie für diese Aufträge auszuschmuggeln, und anschließend wieder in den Knast hineinzubringen. Ganz wunderbar veranschaulicht das die Kamera in einer frühen Sequenz, die einfach den Protagonisten durch die verwirrenden Gänge, das undurchschaubare Labyrinth des Gefängniskomplexes folgt. In dieser Art

Hwayi: A Monster Boy / Hwai gwimuleul samkin ahyi (Jang Joon-hwan, Südkorea 2013)

Der Film hat keine Hemmungen, sein Trauma ins Bild zu setzen: Hwayi, ein siebzehnjähriger Junge, der als Kind von maskierten Kidnappern entführt wurde, fühlt sich in Stresssituationen von einem riesigen silberfarbenen Fabelwesen bedroht, das urplötzlich auftaucht und ihn bedrohlich anfaucht. Der Film lässt sich etwas Zeit damit, den Ursprung des Untiers herzuleiten; jedoch erklärt er sich natürlich aus den Erlebnissen der Kindheit der Hauptfigur, zusammengesetzt aus verschiedenen, prägenden Eindrücken dieser Zeit. Wörtlich übersetzt lautet der Filmtitel dann auch: derjenige, der das Monster gegessen hat . Hwayi , ein merkwürdiger Kunstname nach einer seltenen Baumart. Da die Kidnapper eine Gärtnerei und Baumschule betreiben um sich einen bürgerlichen Anstrich zu verpassen, sind sie auf die kreative Idee verfallen, das Kind in einem Blumentrog fortzuschaffen, verborgen unter eben genau diesem Hwayi-Baum. Der Fortgang der Geschichte ist denkbar simpel: die fünf extrem gewalttätig

Tiktik: The Aswang Chronicles (Erik Matti, Philippinen 2013)

Der philippinische Kleinkriminelle Makoy (Dingdong Dantes) versucht seine Freundin Sonja (Lovi Poe) zurück zu gewinnen, die ihm frustriert davongelaufen ist - zu den Eltern aufs Dorf. Sie erwartet ein Kind von ihm, und er fühlt sich - zur Überraschung aller - verantwortlich. Was aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass sie sehr gekränkt ist und ihn zum Teufel wünscht. Makoy verhält sich bei seiner Ankunft auf dem Land dann auch erstmal wie ein arroganter Volltrottel. Mit seinem zukünftigen Schwiegervater begibt er sich dann auf den Marktplätz, um für Sonjas Geburtstag ein Schwein zu besorgen. Die Preise sind ihnen aber zu hoch, da beschließen sie, es mal bei diesen Verrückten zu versuchen, die weit außerhalb in den Bergen eine eigene Siedlung gegründet haben. Dort werden sie wenig freundlich empfangen, bekommen aber ihre billige Sau, auch wenn sie sich etwas merkwürdig verhält. Kein Wunder, sie ist ein transformierter Aswang, ein Shapeshifter-Vampir, eine Geistergestalt, die e

Achhut Kanya / The Untouchable Girl (Franz Osten, Indien 1936)

Der Film beginnt recht bedeutungsschwanger an einem Bahnübergang: ein Wagen hält an der herabgelassenen Schranke, und während der Mann aussteigt um nach dem Zug zu sehen, entdeckt die Frau die Pistole, die ihm aus der Tasche gefallen ist. Sie weiß, dass er sie damit töten will, doch schicksalsergeben gibt sie ihm die Waffe zurück. Vor einem in der Nähe stehenden Grabstein wird ihnen, um die Wartezeit zu verkürzen, durch einen Geistlichen folgende Geschichte erzählt: wie es sich mit dieser merkwürdigen Grabstätte verhält und wer die sagenumwobene Kasturi war, der hier gehuldigt wird. Das Schicksal der Kasturi, einem "Dalit"-Mädchen, die der Kaste der Unberührbaren angehört, ist dann auch die Binnenerzählung, die eigentliche Haupthandlung des Films. Kasturi (Devika Rani) und Pratap (Ashok Kumar) sind schon seit langem sehr ineinander verliebt, kennen sie sich doch schon aus der Zeit als Kinder. Doch die unüberbrückbaren Grenzen des Kastensystems erlauben keine Heirat a

Mahakaal / The Monster (Shyam & Tulsi Ramsay, Indien 1993)

Ein Monster mit Metall-Klauenhand und unbändger Mordlust dringt in die Träume der Studentin Anita (Archana Puran Singh) ein, terrorisiert sie und fügt ihr obskurerweise reale Verletzungen zu. Ein Beweis dafür, dass übersinnliche, übernatürliche Traumwelten über das reale Leben an Macht gewinnen. Auch ihre Freunde und sogar der hemdsärmelige Geliebte Prakash (Karan Shah) können der Heroine (die ein wenig wie eine indische Pam Grier aussieht) wenig helfen, ist sie in den besagten Momenten dem Monster doch völlig ausgeliefert und also wehrlos. Voller Panik irrt sie flüchtend durch lange unterirdische Gänge, stolpert durch nebelwallende Gefilde, verläuft sich in den Irrgärten opulenter Anwesen, fällt in Ohnmacht auf Friedhöfen und kerzenbeleuchteten Opferstätten, ja, sie versucht sogar, sich zur Wehr zu setzen. Doch gegen diesen Unhold, dieses Ungetüm ist kein Kraut gewachsen. Als ihre Freundin Seema schließlich ebenfalls in ihren Träumen von dem Monster heimgesucht wird, verfallen die