Der philippinische Kleinkriminelle Makoy (Dingdong Dantes) versucht seine Freundin Sonja (Lovi Poe) zurück zu gewinnen, die ihm frustriert davongelaufen ist - zu den Eltern aufs Dorf. Sie erwartet ein Kind von ihm, und er fühlt sich - zur Überraschung aller - verantwortlich. Was aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass sie sehr gekränkt ist und ihn zum Teufel wünscht. Makoy verhält sich bei seiner Ankunft auf dem Land dann auch erstmal wie ein arroganter Volltrottel. Mit seinem zukünftigen Schwiegervater begibt er sich dann auf den Marktplätz, um für Sonjas Geburtstag ein Schwein zu besorgen. Die Preise sind ihnen aber zu hoch, da beschließen sie, es mal bei diesen Verrückten zu versuchen, die weit außerhalb in den Bergen eine eigene Siedlung gegründet haben. Dort werden sie wenig freundlich empfangen, bekommen aber ihre billige Sau, auch wenn sie sich etwas merkwürdig verhält. Kein Wunder, sie ist ein transformierter Aswang, ein Shapeshifter-Vampir, eine Geistergestalt, die es auf das ungeborene Baby Sonjas abgesehen hat.
Der Aswang ist eine der gruseligsten mythologischen Figuren, die mir bislang begegnet ist: der Dämon, der auch einem Hund ähneln kann, saugt mit seiner langen spitzen Zunge durch den Bauchnabel hindurch das ungeborene Kind aus dem Unterleib der Frau heraus. Das ist auch durchaus keine überdrehte Erfindung, sondern eine tatsächlich existente mythologische Geisterfigur der philippinischen Folklore. Dieser Text dazu ist sehr lesenswert, aber nur für Hartgesottene geeignet. KHAVN de La Cruz' extrem harter Horrorfilm VAMPIRE OF QUEZON CITY (den ich hier besprochen habe) handelt übrigens ebenfalls von einer solchen Begegnung eines Aswangs mit einer jungen Frau.
Erik Mattis Film aber ist ganz anders gelagert. Anstatt mit schwarz-weißem Independent-Trash hat man es hier mit mittelklassigem CGI-Trash zu tun. TIKTIK wurde komplett vor Greenscreen im Studio gedreht und sieht entsprechend künstlich aus. Zumal dann eben das Budget doch nicht so besonders üppig gewesen sein dürfte. Diese überdrehte Gore-Comedy hat aber dennoch ihre Momente: immer wieder sehr unheimlich, vor allem in der ersten Hälfte, baut sich der Film langsam auf. Doch in der zweiten, besser: dem letzten Drittel, einem Belagerungsszenario wie in NIGHT OF THE LIVING DEAD, macht er alles wieder zunichte. In einem übertrieben gestalteten Schlachtorgasmus werden hier die Körper zerlegt, digitiale Hundemonster stürzen sich auf die armen Überlebenden in einer Weise, dass einem dieser Megalomanismus allen Spaß verdirbt. Da können leider auch die feinen Splitscreens nichts mehr retten. Umso schlimmer ist das, da man sieht, was für ein Potenzial in Erik Matti steckt. Vielleicht wird aber auch bald alles besser: ON THE JOB, sein neuster Film, soll dem Vernehmen nach der Hammer sein.
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Auf den Philippinen war der Film sehr erfolgreich und lief mehrere Wochen im Kino. Er bekam durchweg gute bis sehr gute Kritiken. Hier ist der Film ab 18 Jahren und beim Label Mad Dimension / Alive erschienen (21. 3. 2014). Er ist uncut und bietet eine deutsche Synchron- wie auch eine Originaltonspur auf Tagalog an. Dazu gibt es wählbare deutsche Untertitel. Als Bonus befindet sich noch der Trailer zum Film, sowie eine Trailersammlung des Labels auf der Scheibe. Schön schlicht also, oder aber: das absolute Minimalprogramm.
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