"Charles is an intellectual, he is the reincarnation of Buddha!"
In diesem indischen Caper-Movie ist nicht nur der Protagonist Charles (Randeep Hooda) nicht zu fassen, sondern der Film als solches ebensowenig. Die weithin als Biopic angekündigte Gangsterballade ist die Idealisierung eines Verbrechers, der mit seinem Charme vor allem die Damenwelt betören konnte, um sie anschließend auszunehmen. Dabei hat er auch keinerlei Hemmungen, wenn Blut fließt oder es zu schwereren Kollateralschäden kommt.
In diesem indischen Caper-Movie ist nicht nur der Protagonist Charles (Randeep Hooda) nicht zu fassen, sondern der Film als solches ebensowenig. Die weithin als Biopic angekündigte Gangsterballade ist die Idealisierung eines Verbrechers, der mit seinem Charme vor allem die Damenwelt betören konnte, um sie anschließend auszunehmen. Dabei hat er auch keinerlei Hemmungen, wenn Blut fließt oder es zu schwereren Kollateralschäden kommt.
Der Film, der als 80er-Hommage angelegt ist, dabei aber ständig den Geist der 70er atmet, etwa in Klamotten, Lebenseinstellung und Musik, ist ein schwer erträglicher Mischmasch aus Dingen, die Spaß machen sollen, und dabei nur nerven. Denn eine eigentliche Geschichte erzählt er nicht. Was nicht schlimm wäre, würde man sich in interessanten visuellen Bildwelten verlieren können, etwa beim permanenten Drogen- und Alkoholkonsum der Darsteller, oder dem ständig verfügbaren Geschlechtsverkehr.
So ist es aber nicht. Alles wird zusammenhanglos montiert. Das Editing versucht dabei geradezu gewaltsam dem Film einen interessanten Spannungsbogen zu verpassen, und mit Zeitsprüngen, Texttafeln und Zeitungsausrissen Authentizität herzustellen. Doch will das alles nicht zu einer Einheit finden. Es ist ein heißer Brei, um den (sich) herum gedreht wird, und nicht mehr. Und das steinerne Gesicht Randeep Hoodas, der immer cool und mysterisch zugleich aussehen will, fügt dem Film nun auch nicht gerade neue Aspekte hinzu.
Dass Charles als Person ganz verschiedene Persönlichkeiten vereinigt, so wie im obigen Filmzitat genannt, macht ihn zu einer so schillernden, vielgestaltigen Figur. Und genau so schwer zu greifen. Jeder, der ihm begegnet, lernt einen anderen Charles kennen. Neben Serienkiller, Intellektuellem und Buddha-Inkarnation ist er noch Schriftsteller, Leser, Liebhaber, Drogenhändler, Waffenschieber, Heiratsschwindler, Ausbruchsspezialist, und noch vieles mehr. Er ist ein Chamäleon, mit schief sitzender Schiebermütze, nonchalant lächelnd, selbst wenn ihm der Prozeß gemacht wird. Schade nur, dass Radeep Hooda nichts besseres einfällt, als verschmitzt und wissend zu lächeln. Allerdings reicht das im Film auch schon aus, dass ihm die Frauenherzen zufliegen. Es ist kaum auszuhalten.
MAIN AUR CHARLES ist ein filmisches Desaster. Schlechte Schauspieler hangeln sich durch caper-movie-Klischees, unterlegt von James-Bond-artiger-Filmmusik, und die Zuschauer sollen diese debile Veranstaltung irgendwie teuflisch amüsant finden. Es ist lediglich die grundsolide Leistung von Adil Hussain, die mich den Film überhaupt zuende schauen ließ. Er spielt den Kommissar Amod Kanth mit Souveränität und zuverlässiger Präzision. Der einzige Leuchtturm in dieser cineastischen Vollkatastrophe.
Michael Schleeh
MAIN AUR CHARLES ist ein filmisches Desaster. Schlechte Schauspieler hangeln sich durch caper-movie-Klischees, unterlegt von James-Bond-artiger-Filmmusik, und die Zuschauer sollen diese debile Veranstaltung irgendwie teuflisch amüsant finden. Es ist lediglich die grundsolide Leistung von Adil Hussain, die mich den Film überhaupt zuende schauen ließ. Er spielt den Kommissar Amod Kanth mit Souveränität und zuverlässiger Präzision. Der einzige Leuchtturm in dieser cineastischen Vollkatastrophe.
Michael Schleeh
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