In der Region Kekexili, die im tibetanischen Hochland auf über 4000 Metern liegt, ist die tibetanische Antilope kurz vor dem Aussterben. Der Grund: Wilderer. Eine selbstorganisierte Bergpatrouille versucht dem ein Ende zu setzen, und ein Reporter aus Peking begleitet sie bei der Jagd nach den Übeltätern. Massig Platz für esoterisches Lokalkolorit und Weltkino-Bilder, sollte man meinen. Doch nicht so hier. Vielmehr ist es ein beständiger Kampf ums Überleben, der uns gezeigt wird. Die Schönheit der endlosen Weite und der Berge ist als Raum jenseits aller Zivilisation in seiner Erhabenheit immer auch menschenfeindlich gezeichnet. Und die Menschen, die wahrlich so gut wie nichts besitzen, die auch ein ganz eigenes Verständnis von Zeit haben, vom Sinn und Zweck des Lebens, stemmen sich der Weite entgegen.
Umso erstaunlicher, daß der Film kaum zu berühren vermag. Vielleicht fehlt so etwas wie die "mythische Dimension" - der Film kommt seltsam nüchtern daher. Die Erklärung im Abspann, daß durch die Berichterstattung des Reporters nun ein Naturschutzgebiet entstanden sei, und sich dadurch die Population der Antilope auf 30000 vermehrt habe, verzweckt den Film im Nachhinein und beraubt ihn noch stärker einer menschlichen Dimension. Gutmenschenkino mit Auftrag, ziemlich übel.
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