Direkt zum Hauptbereich

Im Todesnetz der gelben Spinne / Web of Death (Chu Yuan, HK 1976)


[o.T.: Wu Du Tian Luo]

Wer in Besitz des Netzes des Todes gelangt, das eine magische Spinne unter Hochdruck aussprühen kann, wird alle Macht der Welt vereinen können - oder zuminest die Herrschaft über die in der Nähe ansässigen, konkurrierenden Clans. Die Bruderschaft der Five Venoms scheut keine fiesen Tricks, um in das Kloster zu gelangen und die Spinne aus der Grabanlage zu rauben.

Die Ehrbaren bleiben zunächst mal auf der Strecke, das ist klar. Und als der Film immer mehr das Thema Rache thematisiert, erhalten die Charaktere die Möglichkeit, über sich hinauszuwachsen und persönliches Leid unter ein größeres Schicksal unterzuordnen.

Dieser kitschige Shaw-Brothers-Film kann ziemlich Spaß machen. Es ist ein reines Studioprodukt, das voll auf seine Schauwerte setzt. Tolle Bauten, unterirdische Anlagen, kitschige Außenszenen und in Farbfilterlicht verfremdete Szenen harmonieren auf das Beste mit schnellen Kampfszenen, die eher ungekonnt inszeniert wurden. So geht halt alles sehr schnell und mit der Seilunterstützung muß dann eben etwas weiter gehüpft werden.

Der durchweg wirre Plot trägt nicht gerade zu einer ausgeklügelten Spannungskurve bei, aber wie gesagt: es sind die Schauwerte, die überzeugen. Besonders erwähnenswert ist die Flucht durch die unterirdischen Gänge, wobei in jedem Raum und in jedem Tunnel ein anderes, unvorhergesehenes tödliches Problem überwunden werden muß. So schleicht sich auch ein wenig Abenteuerfilm durch die Hintertür herein und man fühlt sich direkt an die entsprechende Szene in FROM DUSK TILL DAWN 3: THE HANGMAN'S DAUGHTER erinnert.

WEB OF DEATH ist kein Shaw Brothers-Pflichtprogramm, aber eine schöne Angelegenheit für Freunde des Bizarren.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Abschied

Micha hat diesen Blog fast 15 Jahre mit großer Leidenschaft geführt. Seine Liebe zum asiatischen Kino hat ihn in dieser Zeit in Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen gebracht. Viele von euch waren ihm, wenn auch nicht räumlich, so doch gedanklich und emotional sehr nah. Jetzt ist er am 30.12.2021 zuhause in Bonn gestorben. Ich habe mich entschlossen, Michas Schneeland-Blog auch in Zukunft nicht offline zu stellen. So können Interessierte weiterhin all die klugen, detailgenauen und begeisternden Gedanken zum asiatischen Kino nachlesen, die er über die Jahre festgehalten hat.  Neben seinem Blog hatte Micha 2021 noch ein neues Projekt aufgenommen: Gemeinsam mit der Videokünstlerin Sandra Ehlen und Thomas Laufersweiler von SchönerDenken hatte er begonnen, in einem Podcast das filmische Werk von Keisuke Kinoshita zu besprechen. 25 Beiträge sind so bis zu Michas Tod im Dezember noch entstanden. Alle zwei Wochen erscheint nun eine Folge dieser Kinoshita-Reihe. V ielleicht eine schöne

House Owner (2019) ‘ஹவுஸ் ஓனர்’ (directed by Lakshmi Ramakrishnan)

 Während der Regenzeit in Chennai geht ein zurückgezogen lebendes, älteres Ehepaar durch turbulente Zeiten. Anstatt sich den Lebensabend zu versüßen, sind sie in einer endlosen Spirale der Beziehungshölle gefangen - und zwar deswegen, weil der Ehemann an Alzheimer erkrankt ist. In dieser schwierigen Situation managt die Ehefrau den gesamten Haushalt - aber nicht nur das. Sie kümmert sich freilich um alles und erträgt auch die ruppige Art des ehemaligen Armeegenerals, der sich seiner eigenen Krankheit nicht bewußt ist. Die Schärfe in der Stimme, den ehemaligen Kasernenhof-Ton, hat er leider aber nicht vergessen.    Sriranjini ist dann auch die heimliche Protagonistin und generell die Hauptfigur in diesem aufs Nötigste reduzierten Drama, die alles überstrahlt - und sie meistert die Rolle großartig. Immer wieder bricht der Film aus der aktuellen Zeitschiene aus und springt hinüber auf eine andere, vergangene. Sie zeigt, wie es früher war. Wie sich die beiden kennenlernten, wie er um si

Thittam Irandu (2021) ‘திட்டம் இரண்டு’ Directed by Vignesh Karthik

Thittam Irandu is a south Indian Tamil police procedural mixed with a nice love story that turns sour as the female detective investigates in a murder case and consecutively digs into the life of her new boyfriend . It is a very dark and atmospheric police procedural, with a hefty overstuffed script - but also with too many fade outs and accumulated scenes that make it almost impossible to find an organic flow in the long  run. It's getting quite annoying as it loses its 'natural rhythm' further down the road, if there's anything like that in filmmaking. Thittam Irandu could have been a lot better aswell with a little more effort especially in the sound department for there are endless repetitions of filler music. Wouldn't have been bad if it took care of the endless plot meanderings at the end aswell. But, there's good acting throughout, so I won't complain too much. Thittam Irandu is enjoyable for most of the running time, even though it starts to dra