[o.T.: Wu Du Tian Luo]
Wer in Besitz des Netzes des Todes gelangt, das eine magische Spinne unter Hochdruck aussprühen kann, wird alle Macht der Welt vereinen können - oder zuminest die Herrschaft über die in der Nähe ansässigen, konkurrierenden Clans. Die Bruderschaft der Five Venoms scheut keine fiesen Tricks, um in das Kloster zu gelangen und die Spinne aus der Grabanlage zu rauben.
Die Ehrbaren bleiben zunächst mal auf der Strecke, das ist klar. Und als der Film immer mehr das Thema Rache thematisiert, erhalten die Charaktere die Möglichkeit, über sich hinauszuwachsen und persönliches Leid unter ein größeres Schicksal unterzuordnen.
Dieser kitschige Shaw-Brothers-Film kann ziemlich Spaß machen. Es ist ein reines Studioprodukt, das voll auf seine Schauwerte setzt. Tolle Bauten, unterirdische Anlagen, kitschige Außenszenen und in Farbfilterlicht verfremdete Szenen harmonieren auf das Beste mit schnellen Kampfszenen, die eher ungekonnt inszeniert wurden. So geht halt alles sehr schnell und mit der Seilunterstützung muß dann eben etwas weiter gehüpft werden.
Der durchweg wirre Plot trägt nicht gerade zu einer ausgeklügelten Spannungskurve bei, aber wie gesagt: es sind die Schauwerte, die überzeugen. Besonders erwähnenswert ist die Flucht durch die unterirdischen Gänge, wobei in jedem Raum und in jedem Tunnel ein anderes, unvorhergesehenes tödliches Problem überwunden werden muß. So schleicht sich auch ein wenig Abenteuerfilm durch die Hintertür herein und man fühlt sich direkt an die entsprechende Szene in FROM DUSK TILL DAWN 3: THE HANGMAN'S DAUGHTER erinnert.
WEB OF DEATH ist kein Shaw Brothers-Pflichtprogramm, aber eine schöne Angelegenheit für Freunde des Bizarren.