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The Rooster crows again / Niwatori wa futatabi naku (Heinosuke Gosho, Japan 1954)

Das kleine Städtchen Boshu in der Präfektur Chiba ist schockiert: der Geschäftsmann Maeda hat sich das Leben genommen nachdem seine Bohrungen nach Erdgas erfolglos blieben. Die Einwohner allerdings schieben die Schuld auf Fumiko (Yoko Minakaze), die seinen Heiratsantrag abgelehnt hatte. Von allen krumm angeblickt und von den eigenen Eltern gerügt, zieht sie sich mit ihren beiden Freundinnen, ebenfalls Außenseiterinnen, oft an den Strand zurück um zu spazieren oder die Zeit totzuschlagen. Dort trifft sie auf die ehemaligen Erdgasarbeiter, welche in äußerster Armut mit einem alten kranken Hahn in einer Hütte hausen. Die Arbeiter aber haben ein großes Herz und kümmern sich rührend um sie.

Nun ändert sich der Ton des Films: vom ernsten Drama schwenkt er in eine leichte Komödie um. Fumiko nämlich hatte sich mit ihren unglücklichen Freundinnen einen Termin zum gemeinsamen Selbstmord gesetzt. Und dieser Tag rückt näher. Als plötzlich ein zwielichtiger Geologe namens Kurama auftaucht, der eigentlich auf der Flucht vor der Polizei ist (und der sowohl Fumiko als auch die Arbeiter täuschen will) muß sich der Zusammenhalt der neuen Freunde beweisen. Doch Kurama ist ein liebenswerter Trottel, der immer nur von einer Ecke in die andere rennt, und niemandem wirklich etwas zuleide tun kann. Am Ende geht alles gut aus und der Hahn kräht wieder, denn er ist gesundet.

Eine schöne Geschichte aus den 50ern, die mit ihren zwei Stunden Laufzeit leider einige Längen hat. Das liegt weniger daran, daß die Handlung einbricht, sondern eher, daß relativ viele Erzählstränge miteinander verknüpft werden. Wenn eben auch noch ein wenig die Geschichte der Eltern in ihrem Uhrenladen erzählt wird, oder die einer dazukommenden Tante. Die langen ruhigen und gemächlichen Passagen werden aber immer wieder mit humorigen Szenen unterfüttert, sodaß es einem ungefähr wie nach einem zu lang geratenen Kaffeetrinken und Kuchenessen geht: es war lecker und hat Spaß gemacht, man hätte auch mal ein wenig weinen können und aus dem Fenster schauen, aber etwas abgekürzt hätte es auch nicht geschadet. Das ist nicht abwertend gemeint: hier kann man sich Zeit lassen, muß man sie sich nehmen.

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Abschied

Micha hat diesen Blog fast 15 Jahre mit großer Leidenschaft geführt. Seine Liebe zum asiatischen Kino hat ihn in dieser Zeit in Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen gebracht. Viele von euch waren ihm, wenn auch nicht räumlich, so doch gedanklich und emotional sehr nah. Jetzt ist er am 30.12.2021 zuhause in Bonn gestorben. Ich habe mich entschlossen, Michas Schneeland-Blog auch in Zukunft nicht offline zu stellen. So können Interessierte weiterhin all die klugen, detailgenauen und begeisternden Gedanken zum asiatischen Kino nachlesen, die er über die Jahre festgehalten hat.  Neben seinem Blog hatte Micha 2021 noch ein neues Projekt aufgenommen: Gemeinsam mit der Videokünstlerin Sandra Ehlen und Thomas Laufersweiler von SchönerDenken hatte er begonnen, in einem Podcast das filmische Werk von Keisuke Kinoshita zu besprechen. 25 Beiträge sind so bis zu Michas Tod im Dezember noch entstanden. Alle zwei Wochen erscheint nun eine Folge dieser Kinoshita-Reihe. V ielleicht eine schöne

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