Die Grundidee Tsais war es, ein sogenanntes menschliches "Medium" zu filmen, das mit den Göttern in Kontakt steht. Erhofft hatte er sich, dies mit der Kamera einfangen zu können. Ästhetisch ein einfacher, realistischer Videokamerablick: die Kamera als Auge. Auf einem Motorroller sitzend beginnt er zu filmen, und auf seinem Weg durch die nächtliche Stadt geschieht alles mögliche Unerwartete: so wird er aufgehalten von einer rituellen Prozession, in der ein junger Mann durch Geißelung in einen tranceartigen Zustand gerät oder von einem Karaoke-Spielhaus, bei dem das Licht ausfällt, usw. In der zweiten Hälfte wird der Film ruhiger und er konzentriert sich auf Details: Blätter, Mücken, tote Fische im Gras. Er filmt menschenleere Straßenunterführungen und verfaulte Fische am Flußufer; schließlich das Medium, das in faszinierender Weise spastische Segnungen ausspricht und in Trance mit einem Pinsel Bilder vollschmiert (die vermutlich anschließend verhökert werden). Abfertigung wie am Fließband.
Was will uns das alles sagen? Man weiß es nicht immer so genau, und teilweise sieht das aus wie ein Urlaubsvideo. Dann wieder, in den beiden den Film rahmenden "Kontaktaufnahmen" sehr faszinierend. Aber auch hier ist die Kameraposition die eines Beistehenden, der den anderen über die Schulter schaut.
“I decided to use the most basic and simple way of filming. This changed the way I saw things. Filming the underground passage, I didn’t consider it to be filming but rather using the camera as my eyes.”
Somit bleibt er hier seinem Realismusprojekt verschrieben, einer unabschließbaren Suche des Filmemachers nach dem Umgang mit der zwangsläufig vermittelten Realität. Schon bei seinem 1992 erschienen Erstlings-Film REBELS OF THE NEON GOD formulierte er sein ästhetisches Programm: dieser sei ein Versuch, “[to] make a feature that was even more documentary, even more real, about everyday life in Taipei.” So stellt der Film aber eben auch, ganz in der Tradition eines art cinema, mehr Fragen, als dass er Antworten gibt. Die Kontaktaufnahme mit dem Zuschauer allerdings dürfte leider größtenteils scheitern.
Was will uns das alles sagen? Man weiß es nicht immer so genau, und teilweise sieht das aus wie ein Urlaubsvideo. Dann wieder, in den beiden den Film rahmenden "Kontaktaufnahmen" sehr faszinierend. Aber auch hier ist die Kameraposition die eines Beistehenden, der den anderen über die Schulter schaut.
“I decided to use the most basic and simple way of filming. This changed the way I saw things. Filming the underground passage, I didn’t consider it to be filming but rather using the camera as my eyes.”
Somit bleibt er hier seinem Realismusprojekt verschrieben, einer unabschließbaren Suche des Filmemachers nach dem Umgang mit der zwangsläufig vermittelten Realität. Schon bei seinem 1992 erschienen Erstlings-Film REBELS OF THE NEON GOD formulierte er sein ästhetisches Programm: dieser sei ein Versuch, “[to] make a feature that was even more documentary, even more real, about everyday life in Taipei.” So stellt der Film aber eben auch, ganz in der Tradition eines art cinema, mehr Fragen, als dass er Antworten gibt. Die Kontaktaufnahme mit dem Zuschauer allerdings dürfte leider größtenteils scheitern.