In den 1920er Jahren lebt die junge Lehrerin und ambitionierte
Schriftstellerin Wei Ming (Ruan Lingyu) in Shanghai, wo sie erste
literarische Erfolge feiert - freilich ohne etwas dabei zu verdienen.
Das Manuskript ihres ersten Romans versucht sie über ihren Bekannten,
Lektor Yu Haichou (Zheng Junli), bei dessen renommierten Verlag
unterzubringen - was erst gelingt, als der lüsterne Verleger ein Photo
von ihr zu sehen bekommt. Wer so appetitlich aussieht, kann gut
vermarktet werden! denkt er sich, und das Buch geht in Druck.
Zwischenzeitlich allerdings wird ihr an der Schule gekündigt, sodaß sie
auf den Erfolg des Buches hoffen muss - und unglücklicherweise ist auch
nicht mehr ihre Schwester dazu in der Lage, nach ihrem vaterlosen Kind
zu sehen, für das diese, auf dem Land wohnend, gesorgt hatte. Die beiden
reisen nach Shanghai an, und als ob das noch nicht genug wäre, erkrankt auch noch die Tochter.
Das Geld reicht plötzlich hinten und vorne nicht mehr, und Wei Ming muß sowohl die
Avancen lüsterner alterer Herren abwehren, die sie zudem zur Prostitution überreden wollen, wie auch für ihre Familie sorgen; denn die Schulden
türmen sich in kürzester Zeit.
NEW WOMAN ist ein chinesisches Stummfilmdrama, das glücklicherweise - wenn nicht in voller Länge - doch recht vollständig erhalten sein dürfte. In den 80ern ist eine zurückhaltende musikalische Untermalung erstellt worden, und später wurden kurioserweise noch die Zwischentitel mit Sprechern vertont. Diese hört man aber ausschließlich während der Titeleinblendungen, nicht während der gezeigten Dialoge. Auch auf der Effektspur wurde ebenso mehrfach nachgeholfen, und einfache Geräusche wie Händeklatschen, das Gestampfe von Stiefeln, oder die Geräusche eines herannahenden Zuges wurden zusätzlich eingefügt. Das Bild ist teilweise sehr zerrüttet, stellenweise aber noch hervorragend erhalten. NEW WOMAN ist inhaltlich ohne Zweifel ein modernes Drama, das auch heute noch aktuell ist. Man erinnere sich nur an das "Mädchenwunder", das Ende der 90er den deutschsprachigen Buchmarkt umkrempelte, und dem immerwieder der absurde Vorwurf untergeschoben wurde, dass das Aussehen der Schriftstellerinnen wichtiger sei, als deren Bücher. Tagesaktuell hingegen die Diskussionen über das Karrierebewußtsein unverheirateter Frauen, denen eine Heirat nicht in den Sinn kommen will, oder generelle emanzipatorische Impulse, die bei der Männerwelt auf Unverständnis stoßen. Die Anhäufung der Schicksalsschläge, die über die Protagonistin hereinbrechen, mag etwa overdone anmuten; gleichwohl bleibt dies im Filmverlauf stets glaubhaft. Und der Absturz nimmt seinen Lauf, wenn niemand ihr unter die Arme greifen will - weil sie entweder zu stolz ist, darum zu bitten, oder man sie daran erinnert, dass in den schönen Künsten eben mit schnödem Geld nicht gerechnet werden darf - Idealismus sei gefragt.
NEW WOMAN ist ein chinesisches Stummfilmdrama, das glücklicherweise - wenn nicht in voller Länge - doch recht vollständig erhalten sein dürfte. In den 80ern ist eine zurückhaltende musikalische Untermalung erstellt worden, und später wurden kurioserweise noch die Zwischentitel mit Sprechern vertont. Diese hört man aber ausschließlich während der Titeleinblendungen, nicht während der gezeigten Dialoge. Auch auf der Effektspur wurde ebenso mehrfach nachgeholfen, und einfache Geräusche wie Händeklatschen, das Gestampfe von Stiefeln, oder die Geräusche eines herannahenden Zuges wurden zusätzlich eingefügt. Das Bild ist teilweise sehr zerrüttet, stellenweise aber noch hervorragend erhalten. NEW WOMAN ist inhaltlich ohne Zweifel ein modernes Drama, das auch heute noch aktuell ist. Man erinnere sich nur an das "Mädchenwunder", das Ende der 90er den deutschsprachigen Buchmarkt umkrempelte, und dem immerwieder der absurde Vorwurf untergeschoben wurde, dass das Aussehen der Schriftstellerinnen wichtiger sei, als deren Bücher. Tagesaktuell hingegen die Diskussionen über das Karrierebewußtsein unverheirateter Frauen, denen eine Heirat nicht in den Sinn kommen will, oder generelle emanzipatorische Impulse, die bei der Männerwelt auf Unverständnis stoßen. Die Anhäufung der Schicksalsschläge, die über die Protagonistin hereinbrechen, mag etwa overdone anmuten; gleichwohl bleibt dies im Filmverlauf stets glaubhaft. Und der Absturz nimmt seinen Lauf, wenn niemand ihr unter die Arme greifen will - weil sie entweder zu stolz ist, darum zu bitten, oder man sie daran erinnert, dass in den schönen Künsten eben mit schnödem Geld nicht gerechnet werden darf - Idealismus sei gefragt.
Vorbild für die Figur der Wei Ming war die in Shanghai arbeitende Schauspielerin Ai Xia (1912-1934), die sich, nach sieben Filmen und erst 21 Jahre alt, mit einer Überdosis Opium das Leben genommen hatte.
Nachdem XIN NUXING in der konservativen Kritik und der Boulevardpresse heftig unter Beschuß
geriet, die Produktionsgesellschaft Lianhua zu Kürzungen genötigt und zu
einer öffentlichen Entschuldigung gedrängt wurde, war auch der Druck auf den Star des Films, Ruan Lingyu, riesengroß geworden. Vor allem, da sie sich selbst in den Klatschspalten wiederfand, nachdem sie sich von ihrem ersten Ehemann hatte scheiden lassen. Kurze Zeit später nahm sie sich
tragischerweise, wie die Heldin des Films, mit Schlaftabletten das
Leben.
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