Der 9 Jahre alte Cheung wächst in der Gegend um die Portland Street im Hongkonger Stadtteil Mongkok auf: Arbeiterklasse, Armut, extreme Enge, Triaden. Das sind die lebensweltlichen Koordinaten. Als Deliveryboy hilft er seinem Vater im Schnellrestaurant aus und verkuckt sich ein wenig - wenn man das so nennen kann in diesem Alter - in seine Nachbarin Fan, Tochter illegaler Einwanderer aus den Philippinen. Sein Vater muß sich zudem gegen die Schutzgelderpressungen der lokalen Gang erwehren, und die Tage der Großmutter gehen langsam dem Ende zu.
Der nicht im herkömmlichen Sinne existierende Plot handelt lose von diesen Erzählfäden, die immer wieder aufgenommen werden und doch auch alle zugleich stets präsent sind. Als Erzählerin dient eben jene Fan, die wie in einem Rückblick über Little Cheungs Kindheitsjahre, und so auch über die eigenen, erzählt. Dies kontrastiert stark mit Chans bekannnten stilistischen Mitteln des Authentischen: die Entscheidung für Laiendarsteller, für die Handkamera, gegen jede Ausleuchtung, dichte, vollgestopfte Bilder der Enge, lange Einstellungen, ein aus dem Bild gleiten lassen der Personen bei hektischen Situationen (die Kamera kommt nicht mehr hinterher), (zu) schnelle Dialoge in verschiedenen Sprachen, allerminimalster und nur sehr sporadischer extradiegetischer Musikeinsatz, eine Handlungsführung ohne scheinbares Ziel. Dass Chan auch das Drehbuch geschrieben und selbst geschnitten hat, muß man kaum mehr erwähnen.
LITTLE CHEUNG gehört zu Fruit Chans HK-Trilogie (MADE IN HONGKONG, THE LONGEST SUMMER), die sich mit den Ereignissen der Übergabe Hongkongs an die Volksrepublik China beschäftigt und dabei große einschneidende politische Ereignisse in der Realität der kleinen Leute wiederspiegelt. Zudem dient LC als Vorläufer zu DURIAN DURIAN (2000), die Grenzen sind also auch hier fließend. Brillantes Kino.
Der nicht im herkömmlichen Sinne existierende Plot handelt lose von diesen Erzählfäden, die immer wieder aufgenommen werden und doch auch alle zugleich stets präsent sind. Als Erzählerin dient eben jene Fan, die wie in einem Rückblick über Little Cheungs Kindheitsjahre, und so auch über die eigenen, erzählt. Dies kontrastiert stark mit Chans bekannnten stilistischen Mitteln des Authentischen: die Entscheidung für Laiendarsteller, für die Handkamera, gegen jede Ausleuchtung, dichte, vollgestopfte Bilder der Enge, lange Einstellungen, ein aus dem Bild gleiten lassen der Personen bei hektischen Situationen (die Kamera kommt nicht mehr hinterher), (zu) schnelle Dialoge in verschiedenen Sprachen, allerminimalster und nur sehr sporadischer extradiegetischer Musikeinsatz, eine Handlungsführung ohne scheinbares Ziel. Dass Chan auch das Drehbuch geschrieben und selbst geschnitten hat, muß man kaum mehr erwähnen.
LITTLE CHEUNG gehört zu Fruit Chans HK-Trilogie (MADE IN HONGKONG, THE LONGEST SUMMER), die sich mit den Ereignissen der Übergabe Hongkongs an die Volksrepublik China beschäftigt und dabei große einschneidende politische Ereignisse in der Realität der kleinen Leute wiederspiegelt. Zudem dient LC als Vorläufer zu DURIAN DURIAN (2000), die Grenzen sind also auch hier fließend. Brillantes Kino.