Als ein Universitätsprofessor (Denjiro Okochi) im Jahr 1933 seine Stelle verliert, da er als Linksaktivist die Studentenproteste gegen die Invasion Japans in der Mandschurei unterstützt, muss sich seine verwöhnte Tochter Yukie (Setsuko Hara) zwischen zwei Studenten entscheiden, in die sie sich verkuckt hat, die aber ganz unterschiedliche Lebenspläne haben und völlig unterschiedliche Laufbahnen einschlagen werden. Noge (Susumu Fujita) ist ein engagierter politischer Provokateur, der das Schicksal in die Hand nimmt - ein Mann der Tat. Itokawa (Akitake Kôno) jedoch ist ein schüchterner, zurückhaltender junger Mann, der die Beamtenlaufbahn einschlagen wird: er wird Staatsanwalt. Yukie, temperamentvoll wie sie ist, wird sich gegen den Verstand und für das Gefühl entscheiden. Doch als Noge während eines Protestmarsches von Faschisten verschleppt wird, gerät auch sie in die Mühlen des Polizeiapparats (schmierig: Takashi Shimura) und findet sich plötzlich als Kollaborateurin im Gefängnis wieder. Ein Wiedersehen mit Noge scheint auf Jahre hin unmöglich geworden...
[Yukie muss über den Wildbach: doch welcher der beiden Galane ist der richtige für sie?]
Kurosawa erzählt in diesem zweistündigen Film (mit einem recht drögen Mittelteil) eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund historischer, politischer Ereignisse. Dass er die Wahl Yukies befürwortet, muss wohl kaum explizit erwähnt werden. Sozialkritisches Heldentum, gespiegelt am Schicksal einzelner Individuen ist eines seiner Themen - sozialkritisch bereits per se, da Kurosawa stets das Individuum der Masse bevorzugt.
[Hat sich die Frau entschieden, ist selbst in linken Ehen traditionell Kimono angesagt und sind die patriarchalischen Herrschaftsverhältnisse überdeutlich...]
Wie sehr sie hinter ihrer Wahl des Ehemanns steht, verdeutlich sich im letzten Viertel des Filmes, als Yukie nach dessen Tod zu den Eltern Noges auf's Land zieht und mit ihnen die bäuerliche Existenz teilt. Im Willen hart zu arbeiten ehrt sie dessen Andenken und versucht die Eltern davon zu überzeugen, dass ihr Sohn ein aufrechter und ehrenwerter Mann war. Etwas, von dem sie sich nur schwerlich überzeugen lassen, da sie den Hass und den Spott der Dorfbewohner ertragen müssen, die in Noge nur den Verräter, den Spion zu sehen vermögen. Würden die Eltern sie selbst akzeptieren, würden sie auch dem Sohn vergeben, so ihre Theorie.
[Yukie am Ende ihrer Kräfte, bricht zusammen unter ihrer Last, ihrem Kreuz...]
[Wer leidet hier in diesem Christusmotiv für wessen Sünden? Auch der Vater nimmt die Sünden Japans auf sich...]
Nach dem Krieg schließlich wird Noge als Pazifist öffentlich geehrt, Yukies Vater tritt seine Stelle wieder an, und sie selbst, die ihre Ziele erreicht hat, bleibt bei den Schwiegereltern - sie hat nun ihren Platz im Leben gefunden. Von den zarten Fingern der Pianistin blendet Kurosawa etwas plump auf die harten Hände der Landarbeiterin, die ihre Schwielen im Fluß kühlen muß.
Die letzten Bilder sollen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film mit einem positiven Ende schließt - Yukie, die auf den Lastwagen springt und selbstbewußt zurück in ihre "neue Heimat" fährt.