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HKIFF: Petal Dance / ペタル ダンス (Hiroshi Ishikawa, Japan 2013)



Wie aus der Zeit gefallen ist der Schauplatz dieses Dramas, und so auch der ganze Film. Irgendwo in der Provinz, wo nichts passiert und wo viel Wind über einsame Straßen fegt, verliert die Protagonistin Haraki (Shiori Kutsuna)  ihren Job in einer tristen Boutique und muß sich neu orientieren. Ihr wippender Schritt auf dem Bahnsteig wird von einer anderen jungen Frau fehlinterpretiert – sie wirft sich auf sie, um sie vor einem Suizid zu bewahren. Dabei bricht sie sich einen Finger. Aus Ausgleich für ihr tatkräftiges Einschreiten bietet Haraki sich an, diese und eine Freundin, die sich gerade von ihrem Mann getrennt hat, zu einer ehemaligen Collegefreundin zu chauffieren, die einen Selbstmordversuch hinter sich hat und sich nun auf dem Weg der Besserung befindet. Die drei machen sich auf in den Norden Japans und bald fängt es an zu schneien.

PETAL DANCE ist so etwas wie der Inbegriff des statischen Verhuschtendramas. Beinahe alle Charaktere sind extrem zurückgenommen, bei jedem geäußerten Satz geraten die Figuren ins Stocken, ständig wird auf den Boden gestarrt. Körperliche Nähe ist unvorstellbar. Und eigentlich passiert auch nichts, die tiefen Gefühle sind alle tief im Inneren vergraben. Wenn dann ein paar Möwen am Himmel auftauchen werden die Arme ausgbreitet und der Flug nachgeahmt, ja, so frei wolle man auch gerne sein. Unter dem Aspekt der Unterhaltung ist PETAL DANCE eine Katastrophe. Unter dem Aspekt der komplexeren Gefühlsdarstellung aber ebenso – es bleibt zumeist bei reinen Andeutungen.

Es ist eine große Kunst, das Unspektakuläre interessant darstellen zu können – was in diesem Film nicht so wirklich gelingen will. Und hätte Regisseur Ishikawa schwächere Darstellerinnen als diese hier (Aoi Miyazaki, Sakura Ando, Shiori Kutsuna und Kazue Fukiishi), die allesamt rundweg sehr toll spielen, dann befände sich der Film am Rande der Unerträglichkeit. So bin ich immerhin noch eine zeitlang gut mitgegangen – denn Stimmungen kreieren kann er – bevor sich am Ende alles ellenlang zerdehnt (bei einer Spieldauer von 90 min). Nur für sensible Menschen und insgesamt eher gescheitert leider, zumal dieser Film auch nicht der erste seiner Art ist.

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