Eine Abtei im Nirgendwo, an einem ortlosen Ort. Über die Felder ein alter Vierkanthof. Dorthin reist der Jesuitenpater Jozef Suryn, um die vom Teufel besessenen Nonnen des Klosters zu exozieren. Diese verhalten sich auf gänzlich ungebührliche Weise: sie tanzen, lachen, essen Fleisch und scheinen auch erotischen körperlichen Gelüsten nachuzugeben. Suryn kommt an die Grenzen seiner Belastbarkeit und an die seiner Existenz. Um die Dämonen von Johanna abzuziehen verfällt er auf den Gedanken, selbst zum Hort des Bösen zu werden. Als er das Böse an sich zu binden sucht, muss er eine Übeltat begehen und erinnert sich des Beiles im Stall des Gasthofs...
Kawalerowicz' Film ist ein Meisterwerk. Nicht nur ist es visuell atemberaubend und formal beeindruckend, sondern auch äußerst furchteinflößend. Und das mit ganz geringen Mitteln. Ohne großes Budget und gänzlich ohne Special Effects wird hier eine dermaßen klaustrophobische und bedrohliche Atmosphäre aufgebaut, die ihresgleichen sucht.
Die Räume, Hallen und labyrinthischen Gänge der Abtei, das stechende Tageslicht, die Armut der Landbevölkerung, die Selbstkasteiungen eines unmenschlichen Glaubensgebotes, das Zurückhalten jeder Zwischenmenschlichkeit wirkt monumental in seiner bedrückenden Schlichtheit und wird im bescheidenen, aber lustvollen Leben des Gasthofs wiedergespiegelt. Nicht umsonst erscheint ein schiefes Flötenlied wir eine Befreiung.
Warum der Film kontextuell auf diesen Asienblog paßt - und das nicht nur als europäische Ausnahme, die ich mir ab und an gestatte - ist seine filmhistorisch wichtige Markierung in der japanischen Kinohistorie: Matka Joanna od Aiolow ist der allererste Film, den die ART THEATRE GUILD in Rahmen ihres Kunstfilmprogramms als Verleiher europäischer Kunstfilme aufführte. Vermutlich -das konnte ich nicht verifizieren (zu Beginn verfügte die ATG über 10 Spielstätten in verschiedenen Großstädten des Landes)- muß man sich das so vorstellen, daß bei der allerersten Aufführung am 20. 04. 1962 im Shinjuku Bunka in Tokyo das Licht ausging, der Projektor zu laufen begann, und dieser Film eine der wichtigsten, unabhängigen Filmkunstprojekte weltweit einläutete.
Kawalerowicz hatte mit seinem Film 1961 bereits den Jurypreis in Cannes eingeheimst, weitere Meriten sind nachlesbar. Ich empfehle den Text bei senses of cinema zum Einstieg.
Kawalerowicz' Film ist ein Meisterwerk. Nicht nur ist es visuell atemberaubend und formal beeindruckend, sondern auch äußerst furchteinflößend. Und das mit ganz geringen Mitteln. Ohne großes Budget und gänzlich ohne Special Effects wird hier eine dermaßen klaustrophobische und bedrohliche Atmosphäre aufgebaut, die ihresgleichen sucht.
Die Räume, Hallen und labyrinthischen Gänge der Abtei, das stechende Tageslicht, die Armut der Landbevölkerung, die Selbstkasteiungen eines unmenschlichen Glaubensgebotes, das Zurückhalten jeder Zwischenmenschlichkeit wirkt monumental in seiner bedrückenden Schlichtheit und wird im bescheidenen, aber lustvollen Leben des Gasthofs wiedergespiegelt. Nicht umsonst erscheint ein schiefes Flötenlied wir eine Befreiung.
Warum der Film kontextuell auf diesen Asienblog paßt - und das nicht nur als europäische Ausnahme, die ich mir ab und an gestatte - ist seine filmhistorisch wichtige Markierung in der japanischen Kinohistorie: Matka Joanna od Aiolow ist der allererste Film, den die ART THEATRE GUILD in Rahmen ihres Kunstfilmprogramms als Verleiher europäischer Kunstfilme aufführte. Vermutlich -das konnte ich nicht verifizieren (zu Beginn verfügte die ATG über 10 Spielstätten in verschiedenen Großstädten des Landes)- muß man sich das so vorstellen, daß bei der allerersten Aufführung am 20. 04. 1962 im Shinjuku Bunka in Tokyo das Licht ausging, der Projektor zu laufen begann, und dieser Film eine der wichtigsten, unabhängigen Filmkunstprojekte weltweit einläutete.
Kawalerowicz hatte mit seinem Film 1961 bereits den Jurypreis in Cannes eingeheimst, weitere Meriten sind nachlesbar. Ich empfehle den Text bei senses of cinema zum Einstieg.