Chocolate Prachya Pinkaew, Thailand 2008
Der Ong-Bak-Nachfolger überzeugt durch sympathische Darsteller und üble Fieslinge, atemberaubende Kampfszenen und einen zurückhaltenden Score. Der Plot trägt durchaus über die Spielzeit, lediglich gegen Ende wird es etwas Selbstzweckhaft. Doch da ist man schon längst dem kleinen Wirbelwind verfallen und genießt die Action - was für ein Augenschmaus. Ganz toller Film.
Blood: The Last Vampire Hiroyuki Kitakubo, Japan 2000
Die Vampirin Saya hat an Halloween im Jahre 1966 den Auftrag, auf einer US-Airbase vor Tokyo drei Dämonen zur Strecke zu bringen. Zum Glück ist sie eine versierte Schwertkämpferin!
Dieser Film begeistert vor allem durch seine umwerfende Dynamik: er ist zu Beginn langsam genug, um die Handlung aufzubauen, und geht dann in der zweiten Hälfte dermaßen zur Sache, daß man sich fühlt, als würde man zum ersten Mal einen Actionfilm sehen. Zur Faszination tragen ein guter Score und enorm detaillierte Hintergründe bei, eine ausgefeilte Licht/Schattenarbeit (man denke an die U-Bahn-Szenen!) sowie eine ausgeprägte Affinität zu blutigem Splatterspaß. Das Blut sieht hier so gut aus, wie einst auf dem Kimono von Lady Snowblood. Leider fehlt irgendwie ein Mittelteil und die gut 40 min Laufzeit sind allzu schnell vorbei. Schade. Ansonsten sehr toll.
Sha Po Lang Wilson Yip, Hong Kong 2005
Jetzt habe ich es auch endlich mal auf die Reihe gekriegt, den meistbejubelten HK-Film der letzten Jahre anzuschauen. Nun, ich war erstmal maßlos enttäuscht. Aus beinah jedem Bild quillt das Pathos und der Kitsch, dazu ein entsetzlicher Soundtrack, der noch ordentlich Sahne über alles gießt. Scheußlich.
Mit zunehmender Laufzeit entwickelt der Film allerdings einige originelle und interessante Handlungsstränge, vor allem das Thema Vaterschaft ist prominent. Die Intensität der Kämpfe und die Brutalität nimmt ebenso zu, um sich in einem superschnellen Finale zu entladen. Sammo Hung ist eine Augenweide. Da kommen die Twist gerade recht: sehr herb erwischt es einen, und wenn man denkt, man hat es geschafft, bekommt man nochmal einen übergebraten. Guter Film, aber die Bildästhetik sagt mir überhaupt nicht zu.
Infernal Affairs III / Wu jian dao 3 Andrew Lau/Alan Mak, HK 2003
Ein völlig unnötiger Film, der sich in seinem Zeitsprung-Patchwork verliert, auf seine Stars Andy Lau und Tony Leung setzt, dabei aber die Hauptdarsteller des ersten und zweiten Teils Eric Tsang und Anthony Wong verheizt. Schade schade, solide sieht das ja aus - man wird aber den Eindruck nicht los, daß da mit Gewalt an einer Story gestrickt wurde um noch ein paar Dollar aus dem Projekt rauszuholen.
An Autumn's Tale von Mabel Cheung (HK 1987), gehört zu den großen Erfolgen an der Kinokasse im Heimatlande, und vermutlich hat so etwa jeder zweite Chinese mit einem Herz für Romantik dieses mehrfach prämierte Liebesdrama gesehn. Chow Yun-Fat und Cherie Chung sind aber auch zwei famose Grimassisten, die es ins Exil, nämlich nach New York verschlagen hat. Dort leben sie in einem 1a Abrißhaus und kommen sich langsam näher. Der Verlobte der Dame hat dummerweise 'ne andere usw usf, und es findet dann am Ende ein Herz zum andern - wer zu wem, verrate ich aber nicht! So der Hammer ist der Film jetzt nicht, daß er auf Platz 46 der besten HK-Produktionen aller Zeiten gewählt werden müßte, aber der Massengeschmack treibt's nei, gell, in die Bestenliste. Halt das übliche - und weniger, das finde ich schon, darf man aber auch nicht geboten bekommen.