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One Future (Tan Chui Mui, Malaysia 2009)


In ihrem Kurzfilm One Future entwirft die Regisseurin eine dystopische Zukunft: den Menschen ist durch den Staat jede Sorge genommen, alles ist geregelt, jeder ist glücklich. Als sich in einem ungenannt bleibenden Mann ein Problemgefühl einstellt, weil er seine Wohnung nicht mehr betreten kann, muß er dies artikulieren. Und wie in Truffauts Fahrenheit 451 das Lesen von Büchern verboten war, so ist hier das Sprechen nicht erlaubt. Als er dies doch tut, wird er von einer Agentin in Handschellen gelegt und abgeführt.


Dieser problematisch moralische Film ist zwar mit netter, reduzierter Klimpermusik unterlegt, kann aber leider nicht überzeugen. Allzu deutlich trägt er seine gesellschaftskritische Botschaft vor sich her, als dass da etwas Interessantes bliebe, das sich zu entschlüsseln lohnte. Auch die Verwendung eines off-Erzählers, der wie ein Märchenonkel die Handlung kommentiert, verstärkt zwar den utopischen Gehalt der Fiktion, verweist aber zugleich auf die Unzulänglichkeit der Regisseurin, den Film mit Bildern erzählen zu können. Auch das stakkatohafte Aneinandermontieren von Filmstills um eine fragmentierte Realität darzustellen, ist zwar eine schöne Idee im Medium der "bewegten Bilder", die aber leider den Film nicht retten kann. Dieser Kurzfilm ist Teil einer Compilation mit dem Titel 15Malaysia.

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Abschied

Micha hat diesen Blog fast 15 Jahre mit großer Leidenschaft geführt. Seine Liebe zum asiatischen Kino hat ihn in dieser Zeit in Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen gebracht. Viele von euch waren ihm, wenn auch nicht räumlich, so doch gedanklich und emotional sehr nah. Jetzt ist er am 30.12.2021 zuhause in Bonn gestorben. Ich habe mich entschlossen, Michas Schneeland-Blog auch in Zukunft nicht offline zu stellen. So können Interessierte weiterhin all die klugen, detailgenauen und begeisternden Gedanken zum asiatischen Kino nachlesen, die er über die Jahre festgehalten hat.  Neben seinem Blog hatte Micha 2021 noch ein neues Projekt aufgenommen: Gemeinsam mit der Videokünstlerin Sandra Ehlen und Thomas Laufersweiler von SchönerDenken hatte er begonnen, in einem Podcast das filmische Werk von Keisuke Kinoshita zu besprechen. 25 Beiträge sind so bis zu Michas Tod im Dezember noch entstanden. Alle zwei Wochen erscheint nun eine Folge dieser Kinoshita-Reihe. V ielleicht eine schöne

House Owner (2019) ‘ஹவுஸ் ஓனர்’ (directed by Lakshmi Ramakrishnan)

 Während der Regenzeit in Chennai geht ein zurückgezogen lebendes, älteres Ehepaar durch turbulente Zeiten. Anstatt sich den Lebensabend zu versüßen, sind sie in einer endlosen Spirale der Beziehungshölle gefangen - und zwar deswegen, weil der Ehemann an Alzheimer erkrankt ist. In dieser schwierigen Situation managt die Ehefrau den gesamten Haushalt - aber nicht nur das. Sie kümmert sich freilich um alles und erträgt auch die ruppige Art des ehemaligen Armeegenerals, der sich seiner eigenen Krankheit nicht bewußt ist. Die Schärfe in der Stimme, den ehemaligen Kasernenhof-Ton, hat er leider aber nicht vergessen.    Sriranjini ist dann auch die heimliche Protagonistin und generell die Hauptfigur in diesem aufs Nötigste reduzierten Drama, die alles überstrahlt - und sie meistert die Rolle großartig. Immer wieder bricht der Film aus der aktuellen Zeitschiene aus und springt hinüber auf eine andere, vergangene. Sie zeigt, wie es früher war. Wie sich die beiden kennenlernten, wie er um si

Thittam Irandu (2021) ‘திட்டம் இரண்டு’ Directed by Vignesh Karthik

Thittam Irandu is a south Indian Tamil police procedural mixed with a nice love story that turns sour as the female detective investigates in a murder case and consecutively digs into the life of her new boyfriend . It is a very dark and atmospheric police procedural, with a hefty overstuffed script - but also with too many fade outs and accumulated scenes that make it almost impossible to find an organic flow in the long  run. It's getting quite annoying as it loses its 'natural rhythm' further down the road, if there's anything like that in filmmaking. Thittam Irandu could have been a lot better aswell with a little more effort especially in the sound department for there are endless repetitions of filler music. Wouldn't have been bad if it took care of the endless plot meanderings at the end aswell. But, there's good acting throughout, so I won't complain too much. Thittam Irandu is enjoyable for most of the running time, even though it starts to dra