Die frühen Filme des japanischen Meisterregisseurs Keisuke Kinoshita fallen in die Zeit des ausgehenden Zweiten Weltkriegs, und demnach sind sie thematisch stark geprägt von den Läuften ihrer Zeit, wie auch den Reglementierungen der Zensurbehörde. Dass die Filme dennoch überraschend komplex und feinsinnig sind, ist dem Können und der Vielseitigkeit des Regisseurs und seines Teams anzurechnen. Es sind Filme, die trotz ihres spezifischen Entstehungskontextes auch heute noch zu uns sprechen und viel zu sagen haben.
In Ikite iru Magoroku geht es darum, dass eine reiche Familie auf dem Lande es dem Militär nicht gestatten will, auf den Feldern Getreide anzubauen - aufgrund eines Aberglaubens, der die Krankheit ihres Sohnes betrifft. Zeitgleich beginnen sich zwei junge Menschen zu lieben und brauchen die Zustimmung ihres Umfelds. Und ein Offizier und Arzt, der aus einer Notlage heraus ein Schwert aus Familienbesitz veräußern musste, erfährt, dass er versehentlich ein echtes Magoroku-Schwert verkauft hat. Nun sucht er nach Ersatz, um die Familienehre wieder herzustellen.
Keisuke Kinoshita verwebt mehrere Erzählstränge zu einem minimalistischen Panorma, vor dessen Hintergrund größere moralische und soziale Fragen seiner Zeit verhandelt werden. Im Podcast mit Thomas Laufersweiler von Schöner Denken spreche ich über den Film. Es ist der zweite Teil in einer nach oben hin offenen Reihe über die Filme dieses wichtigen japanischen Regisseurs, der in unseren Gefilden größerer Bekannthait entbehrt.
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Viel Vergnügen!
Michael Schleeh
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